Gaza-Krieg: Drohungen, Geiseln und humanitäre Krise eskalieren!

Gaza, Palästinensische Gebiete - Der Konflikt im Gazastreifen, der vor eineinhalb Jahren begann, verzeichnet dramatische Entwicklungen. Rund zwei Drittel des Gebiets stehen mittlerweile unter vollständigem israelischen Evakuierungsbefehl oder werden als eine Sperrzone betrachtet. Der UN-Generalsekretär António Guterres hat in diesem Zusammenhang Besorgnis über die blockierte humanitäre Hilfe geäußert. Laut vienna.at hat die israelische Armee bisher etwa ein Drittel des Gazastreifens eingenommen und die dort lebenden Menschen vertrieben. Aktuell leben mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen, und der UN-Menschenrechtsbüro dokumentiert gewaltsame Vertreibungen und den Mangel an Wasser, Nahrung und Unterkünften.

In den letzten Wochen hat sich die Lage weiter verschärft. Zwischen dem 18. März und dem 8. April wurden fast 400.000 Palästinenser innerhalb des Gazastreifens vertrieben, und die israelischen Streitkräfte führen anhaltende Angriffe auf die Zivilbevölkerung durch. Berichte von Ärzte ohne Grenzen (MSF) aus Dezember 2024 beschreiben die Situation in Gaza als Völkermord, was auf die hohe Zahl der zivilen Opfer hinweist: Mehrere zehntausend Menschen sind seit Beginn der israelischen Offensive ums Leben gekommen.

Politische Spannungen und internationale Reaktionen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu droht der Hamas mit weiteren Angriffen, während Verteidigungsminister Israel Katz ankündigte, große Gebiete im Gazastreifen zu erobern, um „Sicherheitszonen“ zu schaffen. Die Pläne Israels scheinen darauf abzuzielen, die Kontrolle über eroberte Gebiete auf unbestimmte Zeit aufrechtzuerhalten, um die Hamas zur Freilassung von Geiseln zu bewegen. Aktuell gibt es 24 Geiseln, von denen angenommen wird, dass sie noch leben. Netanyahu betont, dass die Hamas weitere Schläge einstecken müsse, solange sie die Geiseln nicht freilasse.

Die Hamas wiederum überdenkt einen Vorschlag zur Freilassung von bis zu elf Geiseln im Austausch für eine Waffenruhe. Ex-Soldaten fordern, dass die Freilassung der Geiseln Vorrang vor einer Fortführung des Kriegs haben sollte. Dies wird von zahlreichen Kulturschaffenden, darunter rund 1.700 Künstler und 600 Architekten, unterstützt, die einen sofortigen Stopp der Kämpfe fordern.

Humanitäre Krise und Zugang zu Hilfsgütern

Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist weiterhin prekär. Seit dem 2. März 2025 ist das Gebiet komplett blockiert, was zu einem Engpass an Medikamenten und Hilfsgütern geführt hat. MSF berichtet von einem überlasteten Gesundheitssystem und der Zerstörung mehrerer Einrichtungen. Am 1. April 2025 wurde der MSF-Mitarbeiter Hussam Al Loulou bei einem Luftangriff getötet, ebenso dessen Frau und Tochter. Ärzte ohne Grenzen haben aufgrund von Sicherheitsbedenken das Schichtpersonal in einigen Einrichtungen auf ein Drittel reduziert.

Darüber hinaus kommt es immer wieder zu Luftangriffen auf Krankenhäuser, und MSF hat den israelischen Angriff auf das Nasser-Spital in Chan Junis verurteilt. Am 8. April wurden im Al Mawasi Spital neun Patient:innen behandelt, darunter ein bereits verstorbener zweijähriger Junge, was die dramatischen Zustände im Land unterstreicht.

In Anbetracht der anhaltenden Kämpfe und der humanitären Notlage bleibt die internationale Gemeinschaft gefordert, die Situation im Gazastreifen aufmerksam zu beobachten und humanitäre Hilfsmaßnahmen nachdrücklich zu unterstützen. Die jüngsten Ohnmachtsgefühle und die steigenden Spannungen unter den Reservisten, die zunehmend die Rückkehr zu den Kämpfen verweigern, sind Indikatoren für den tiefen Unmut über das Vorgehen der israelischen Armee und die Notwendigkeit einer politischen Lösung.

Die Lage bleibt kritisch und es steht zu hoffen, dass diplomatische Bemühungen schneller als die militärischen Auseinandersetzungen Fortschritte erzielen werden.

Details
Vorfall Terrorismus, Völkermord
Ort Gaza, Palästinensische Gebiete
Verletzte 100000
Quellen