Hungersnot im Sudan: Millionen Menschen in Lebensgefahr!

Zamzam, Sudan - Die humanitäre Krise im Sudan spitzt sich weiter zu, und zwei Jahre nach dem Beginn der Kämpfe zwischen den Rapid Support Forces (RSF) und den sudanesischen Streitkräften ist kein Ende in Sicht. Laut Ärzte ohne Grenzen sind Millionen Menschen direkt oder indirekt von den Auseinandersetzungen betroffen. Aktuell sind 60 Prozent der 50 Millionen Einwohner auf humanitäre Hilfe in Form von Nahrungsmitteln und Medikamenten angewiesen, was die katastrophale Lage weiter verschärft.

Die Organisation berichtet von massiven Notlagen und einem massiven Mangel an humanitärer Hilfe. Tragischerweise sind medizinische Einrichtungen und das Personal weiterhin Ziel von Angriffen. Ärzte ohne Grenzen fordert von den Kriegsparteien, die Zivilbevölkerung sowie humanitäre Helfer zu schützen und alle Hindernisse für den Transport von Hilfsgütern zu beseitigen. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass der Sudan der einzige Ort weltweit ist, an dem offiziell eine Hungersnot ausgerufen wurde, die im August 2024 im Vertriebenencamp Samsam begann.

Ernährungsunsicherheit und Hungersnot

Über 24,6 Millionen Menschen im Sudan leiden an akuter Ernährungsunsicherheit, wie UNICEF berichtet. Besonders alarmierend ist, dass die Hungersnot in weiteren Regionen festgestellt wurde, darunter Abu Shouk und Al Salam in Nord-Darfur und die westlichen Nuba-Berge. Fünf weitere Gebiete könnten bis Mai 2025 ebenfalls von Hungersnot betroffen sein. Das Hungerproblem wird durch zahlreiche Faktoren verstärkt, darunter anhaltende Konflikte und Vertreibungen.

Die Situation wird zusätzlich durch die momentane Erntezeit erschwert, in der normalerweise die Nahrungsmittelverfügbarkeit hoch sein sollte. Doch viele Felder konnten aufgrund des Konflikts nicht bestellt werden, und die Märkte sind teils zerstört. Dies hat zu extrem hohen Preisen für Grundnahrungsmittel geführt. Das Welternährungsprogramm (WFP) und UNICEF appellieren an die Konfliktparteien, humanitären Zugang zu gewähren, um die Hungerkrise abzuwenden.

Humanitäre Hilfe und medizinische Notlage

Das WFP hat kürzlich Nahrungsmittelhilfe für mehr als 10.000 Menschen im Binnenflüchtlingslager Zamzam bereitgestellt, während die Organisation berichtet, dass der Zugang zu Nahrung und Ernährung für Millionen weiter verschlechtert. Noch immer sind 8,1 Millionen Menschen von Notfall-Hunger betroffen, und 638.000 Menschen haben katastrophalen Hunger erreicht, was als IPC Phase 5 klassifiziert wird. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit humanitärer Maßnahmen.

Ärzte ohne Grenzen verzeichnete seit April 2023 über 1,7 Millionen medizinische Hilfe leistende Person, darunter auch 32.000 Notaufnahmen. Mangelernährung und die Unterbrechung von Impfkampagnen tragen zur Verbreitung von Krankheiten wie Masern und Cholera bei. Gleichzeitig werden viele Menschen durch sexualisierte Gewalt betroffen. Die WHO meldet, dass 70 Prozent der Gesundheitseinrichtungen in Konfliktgebieten geschlossen oder kaum funktionsfähig sind.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sofortige Maßnahmen ergriffen werden, um humanitäre Hilfe zu gewährleisten und das Leiden der betroffenen Menschen zu lindern. Der Aufruf zur Öffnung mehrerer Grenzübergänge und zur Reparatur von Straßen und Brücken ist unverzichtbar, um die Versorgung sicherzustellen und weiteres menschliches Leid zu verhindern.

Mit mehr als 6,7 Millionen Kindern unter fünf Jahren, die auf Unterernährung untersucht wurden, steht die Notwendigkeit präventiver und kurativer Maßnahmen im Vordergrund. Die Situation im Sudan bleibt kritisch, und die internationale Gemeinschaft muss schnell handeln, um die Auswirkungen dieser humanitären Krise zu mildern.

Details
Vorfall Hungersnot
Ursache Konflikte, Vertreibungen, Krankheitsausbrüche
Ort Zamzam, Sudan
Quellen