Österreichs Werbetreiber fordern höhere Digitalsteuer gegen Trumps Zölle!

Österreich - In Reaktion auf die protektionistischen Zölle, die US-Präsident Donald Trump eingeführt hat und die weitreichende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben, fordert der OOHA-Verband der Außenwerber Österreichs eine drastische Anhebung der Digitalsteuer auf Suchmaschinenbetreiber. Die Sprecherin des OOHA, Friederike Müller-Wernhart, betont, dass diese Maßnahmen als einseitiges Denken der USA zu bewerten seien. Diese Entwicklung wirft Fragen über die Zukunft des Werbemarktes und die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs auf.

Der OOHA hat eine empfindliche Erhöhung der Digitalsteuer ins Gespräch gebracht, wobei eine mögliche Höhe von 20 Prozent diskutiert wird. Müller-Wernhart weist darauf hin, dass eine Anhebung dieser Steuer erhebliche Auswirkungen auf das Buchungsverhalten der werbetreibenden Wirtschaft haben könnte. Der Verband setzt sich für den Wirtschaftsstandort Österreich ein, da dort wichtige Umsätze und Wertschöpfungen generiert werden.

Wirtschaftliche Auswirkungen und Herausforderungen

Die Sorgen über Einschränkungen im digitalen Raum werden laut Müller-Wernhart auch als Freiheitsberaubung wahrgenommen. In diesem Kontext plädiert der OOHA für eine zollfreie Wirtschaftszone zwischen der EU und den USA. Diese Maßnahme könnte als strategische Antwort auf die aktuellen Herausforderungen betrachtet werden. Des Weiteren wird betont, dass heimische Medienkampagnen auch ohne die Unterstützung von Big-Tech-Unternehmen erfolgreich sein könnten, jedoch der Zugang zu digitalen Plattformen für die junge, globalisierte Zielgruppe unerlässlich bleibt.

Die Kombination von Außenwerbung, DOOH (Digital Out-Of-Home) und Social Media wird als entscheidend angesehen, um die gewünschten Zielgruppen effektiv zu erreichen. Ein weiteres zentrales Anliegen ist der Abfluss von Werbegeldern zu großen Tech-Firmen, oft als GAMAM (Google, Apple, Meta, Amazon, Microsoft) zusammengefasst, welcher als problematisch für den österreichischen Markt erachtet wird.

Internationale Digitalisierung und Steuerregulierungen

Im internationalen Kontext sind die Entwicklungen hinsichtlich Digitalsteuern seit der Etablierung des BEPS-Projekts (Base Erosion and Profit Shifting) von Bedeutung. Dieses wurde auf OECD/G20-Ebene geschaffen, um exzessive Steuervermeidung zu bekämpfen und sicherzustellen, dass Gewinne dort versteuert werden, wo die Wertschöpfung tatsächlich erfolgt. Der erste Aktionspunkt dieses Programms führte zur Initiative für eine globale Digitalsteuer, die sich aktuell in einem fortschreitenden Prozess befindet.

Die OECD arbeitet an einer Zwei-Säulen-Lösung, bestehend aus Amount A und Amount B. Dabei befasst sich die erste Säule mit der Neuzuordnung von Besteuerungsrechten auf Marktstaaten, insbesondere für Unternehmen mit einem globalen Umsatz von über 20 Milliarden Euro und einer Profitabilität von mehr als 10 Prozent. Die zweite Säule zielt auf die Einführung einer globalen effektiven Mindeststeuer ab, die in vielen Ländern bereits national umgesetzt wird. Ziel dieser in Arbeit befindlichen Regelungen ist die Schaffung von Rechtssicherheit und die Vermeidung von Konflikten durch nationale Digitalsteuern, die möglicherweise die Einführung eines multilateralen Abkommens gefährden könnten.

Angesichts der laufenden Debatte über die Digitalisierung im steuerlichen Kontext unterstreicht der OOHA die Notwendigkeit, aktiv in die Gestaltung der Rahmenbedingungen für die heimische Werbewirtschaft einzugreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs in einer zunehmend digitalen Welt zu sichern.

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Ort Österreich
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