Operetten-Desaster! Volksoper scheitert an der „Csárdásfürstin“

Volksoper Wien, Österreich - Der Regisseur Johannes Erath sorgte mit seiner Inszenierung von Emmerich Kálmáns „Die Csárdásfürstin“ an der Volksoper Wien für ein furioses, aber misslungenes Ereignis. Die Operette, die in eine Ära des ersten Weltkriegs zurückversetzt wurde, beschert dem Publikum mehr Verwirrung als Vergnügen. Wie Krone.at berichtet, verpuffte die Darbietung unter einem bleiernen Ernst, der jegliche fröhlichen Momente erstickte und das Publikum mit irreversiblem Unwohlsein zurückließ. Die große Frage bleibt, warum der Dirigent Tobias Wögerer solch eine gefühlskalte Atmosphäre mit der Musik unterstützte.

Auf der Bühne blieben die Charaktere blass, selbst die beeindruckende Leistung von Annette Dasch als Sylva war kaum hörbar. Die Zuschauer quittierten die Vorstellung, die sich eher wie ein Trauermarsch anfühlte, mit Buh-Rufen. Erath versuchte, die kritischen Themen des Krieges in die Operette zu integrieren, was jedoch nicht nur die Handlung entstellte, sondern auch das Publikum vergraulte. Anders als Peter Konwitschny, der in der Vergangenheit die „Csárdásfürstin“ musikalisch neu interpretiert hatte, verfehlte Erath den Ansatz, das Publikum zu unterhalten, was auf der Bühne in der Volksoper einen bitteren Nachgeschmack hinterließ.

Ein Blick auf den Regisseur

Johannes Erath, der für seine innovative Arbeit bekannt ist, hat in der Vergangenheit bedeutende Erfolge gefeiert. Wie Volksoper.at beschreibt, hat er sich mit Inszenierungen an der Bayerischen Staatsoper und der Oper Graz einen Namen gemacht. Der Götz-Friedrich-Preisträger von 2008 feierte große Triumphe mit Werken wie „Lulu“ und „Die tote Stadt“. Seine Entscheidung, „Die Csárdásfürstin“ auf so drastische Weise zu interpretieren, erscheint daher umso rätselhafter, da sie im Widerspruch zu seiner bisherigen, veröffentlichungserprobten Praxis steht, Inhalte zugänglich zu machen.

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Vorfall Sonstiges
Ort Volksoper Wien, Österreich
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