Seelsorge im Krankenhaus: Wo Nähe und Spiritualität aufeinandertreffen

Graz, Österreich - Im Herzen der steirischen Krankenhäuser wird eine wichtige Seelsorgesarbeit geleistet, die sich in den letzten Jahren deutlich verändert hat. Maximilian Tödtling, Leiter des Referates für Krankenhausseelsorge der Diözese Graz-Seckau, berichtete, wie sich die Aufgabenbereiche auf die Begleitung von Patienten, deren Angehörigen sowie des gesamten Krankenhauspersonals erstrecken. Immer unter dem Motto: „Wir gehen hin, wo andere nicht hingehen“, steht die menschliche und spirituelle Unterstützung im Mittelpunkt. Die Seelsorger agieren nicht nur als Ansprechpartner in schweren Zeiten, sondern begleiten Menschen unterschiedlichster Religionen, ohne Vorurteile und mit größtem Respekt vor deren individuellen Bedürfnissen. So betont Tödtling: „Wir fragen ja nicht zuerst ‚Sind Sie katholisch?‘, sondern begegnen dem Menschen in seiner Not.”

Rituale und spirituelle Unterstützung

In seiner Ansprache vor dem Welttag der Kranken am 11. Februar erläutert Tödtling, dass die Seelsorger auch Rituale anbieten, die nicht nur religiös offen sind, sondern auch tiefgehende Traditionen wie die Krankenkommunion oder das Sakrament der Krankensalbung umfassen. „Diese Rituale können helfen, die eigene Sprach- und Hilflosigkeit zu überwinden“, erklärt er weiter. Zu den Aufgaben der Krankenhausseelsorge gehört es, Patienten in ihren spirituellen Fragen zu unterstützen, die oft von existentiellen Ängsten geprägt sind: „Warum muss gerade ich leiden?“ oder „Hat Gott mich vergessen?“ Diese Fragen, häufig besonders in belastenden Situationen wie dem Tod von Kindern, belasten viele Menschen. Die Seelsorger stehen bereit, um diese Fragen zu begleiten und den Schmerz gemeinsam auszuhalten, wie Kathpress berichtet.

Die Wichtigkeit dieser Arbeit wird durch die stetige Nachfrage deutlich, die zur Ausbildung neuer Seelsorger führt. Ab Herbst 2025 werden wieder Kurse angeboten, um zukünftige Seelsorger auszubilden. Der Bedarf ist groß und die Begleitung von Angehörigen und Krankenhausmitarbeitern gleichsam gefragt, um eine ganzheitliche Unterstützung im Krankenhaus zu gewährleisten. Laut meinekirchenzeitung spielt diese Form der Seelsorge eine entscheidende Rolle, die über die bloße Betreuung von Patienten hinausgeht und Raum für tiefgründige Gespräche und spirituelle Reflexionen schafft.

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Ort Graz, Österreich
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