Nagasaki-Überlebender Tanaka: Atomwaffen sind ein Verbrechen gegen die Menschheit!

Nagasaki, Japan - Terumi Tanaka, ein 92-jähriger Überlebender des Atombombenabwurfs auf Nagasaki und Friedensnobelpreisträger, hat in einem aktuellen Interview seine besorgniserregenden Ansichten über Nuklearwaffen geäußert. Tanaka, der im Alter von 13 Jahren Zeugnis der verheerenden Zerstörung durch die Atombombe am 9. August 1945 wurde, sprach eindringlich über die unvorstellbaren Folgen der Explosion, die nicht nur sofortige Zerstörung brachte, sondern bis Ende 1945 zu weiteren 130.000 Todesfällen durch Folgeschäden führte. Diese tragischen Ereignisse betrachtet er als Verbrechen.

Seine Organisation, die Nihon Hidankyo, die von Überlebenden der Atombombenabwürfe gegründet wurde, hat kürzlich den Friedensnobelpreis erhalten. Im Dezember 2024 wurde diese Auszeichnung vom norwegischen Nobelkomitee für den unermüdlichen Einsatz der Gruppe für nukleare Abrüstung verliehen. Wie Vatican News berichtet, möchte das Nobelkomitee die menschlichen Auswirkungen des Atomwaffengebrauchs ins Licht rücken und alle Überlebenden ehren, die für Frieden und Hoffnung eintreten, trotz der enormen Leiden, die sie erlitten haben.

Abermals zur Diskussion über nukleare Waffen

Im Gespräch äußerte Tanaka auch seine Skepsis gegenüber dem Konzept der nuklearen Abschreckung. Er glaubt nicht daran, dass ein Gleichgewicht durch Atomwaffen Frieden bringen kann. „Nur Staaten mit großen Mengen an Atomwaffen drohen“, so Tanaka. Er warnt sein Publikum, dass die modernen Nuklearwaffen um ein Tausendfaches zerstörerischer sind als die Bomben, die 1945 auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. Dies mache die Abschaffung der Atomwaffen zum einzig gangbaren Weg zur Sicherung des Friedens.

Darüber hinaus fordert Tanaka die jüngeren Generationen auf, sich aktiv für die Abrüstung von Atomwaffen einzusetzen, um die Zukunft in eine friedlichere Richtung zu lenken. „Ihr formt die Zukunft“, hat er an die Jugend appelliert. Die Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki waren Teil eines strategischen Plans, um Japan zur Kapitulation zu bewegen, bevor die Sowjetunion in den Krieg eingreifen konnte.

Ein eindringlicher Appell

Der Vorsitzende des Nobelkomitees, Jørgen Watne Frydnes, erklärte, dass das Tabu des Atomwaffeneinsatzes unter Druck stehe. Der Friedensforscher Dan Smith bezeichnete die Auszeichnung von Nihon Hidankyo als gelungen, da sie auf die menschlichen Tragödien durch den Einsatz von Atomwaffen hinweise. Auch Papst Franziskus hatte in der Vergangenheit den Besitz von Atomwaffen als unmoralisch verurteilt und gefordert, dass Frieden nicht möglich sei, solange neue, zerstörerische Waffen entwickelt werden.

Die Zertifizierungen zur Zerstörung und der Aufruf zur Abrüstung werden gesamtgesellschaftlich immer wichtiger, insbesondere angesichts der 80. Jahrestage der Bombenabwürfe in naher Zukunft. Die Erinnerungen an die Schrecken der Vergangenheit sind mehr denn je ein Ansporn für Aktivisten, den Dialog über nukleare Abrüstung und Frieden fortzusetzen.

Die Herausforderungen, die Tanaka und andere Überlebende ansprechen, sind entscheidend für die Diskussion um die Zukunft der Menschheit, und ihr Engagement für eine atomwaffenfreie Welt verdient höchste Anerkennung.

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Ort Nagasaki, Japan
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