Kreditvergabe unter Druck: Banken verschärfen Richtlinien in der Eurozone!

Eurozone, Europa - Die Kreditvergabepolitik in der Eurozone wird bis Ende des zweiten Quartals 2025 strenger, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in einer aktuellen Umfrage unter über 150 Banken ermittelt hat. Die Umfrage zeigt, dass die Banken als Reaktion auf unsichere Konjunkturaussichten und steigende Kreditrisiken ihre Richtlinien verschärfen müssen. OTS berichtet, dass die Banken dennoch eine Zunahme der Nachfrage nach Unternehmenskrediten nach dem zweiten Quartal 2025 erwarten.

Die verschärften Kreditvergabe-Richtlinien sind in erster Linie eine Reaktion auf die anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten, einschließlich der Inflation und geopolitischen Spannungen, die das Kreditrisiko steigen lassen. Deutsches Bankwesen hat bereits Anfang 2023 verschärfte Richtlinien bei der Kreditvergabe umgesetzt, bedingt durch ähnliche Überlegungen. Die Bundesbank stellte fest, dass das Kreditrisiko in allen Segmenten zugenommen hat und keine Entspannung in Sicht ist. Der Ukraine-Krieg und steigende Inflation treiben die Besorgnis um die wirtschaftliche Stabilität weiter voran.

Auswirkungen auf die Kreditvergabe

Das insgesamt gestiegene Kreditrisiko schlägt sich in einer spürbaren Verlangsamung des Wachstums bei der Kreditvergabe nieder. Laut n-tv vergaben Banken im Euro-Raum im Februar 2023 5,7 Prozent mehr Kredite an Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr, was einen Rückgang im Wachstum im Vergleich zu 6,1 Prozent im Januar darstellt. Auch die Kreditvergabe an Privathaushalte zeigt einen ähnlichen Trend mit 3,2 Prozent im Februar.

Die EZB hat seit Juli 2022 die Zinssätze sechsmal angehoben, zuletzt Mitte März 2023 um 0,50 Prozentpunkte, um die Inflation zu bekämpfen, die im Februar 2023 bei 8,5 Prozent lag. Dies hat nachweislich dazu geführt, dass die Kreditvergabe stark reduziert wurde. Die Bundesbank erwartet, dass auch in Zukunft mit weiteren Zinserhöhungen der EZB zu rechnen ist, was die Unsicherheiten für die Unternehmen weiter verstärken könnte.

Forderungen nach Unterstützung für Unternehmen

Vor diesem Hintergrund fordert Matthias Krenn, Bundesobmann der FW, eine stärkere Verantwortung der Banken, um die europäische Wirtschaft zu stützen. Er betont die Notwendigkeit von Erleichterungen und Förderungen im Bereich der Unternehmensdarlehen, um die negativen Auswirkungen der verschärften Richtlinien zu mildern. Krenn adumbrierte, dass eine zu restriktive Kreditvergabe die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen noch verschärfen könnte.

Die diesen Maßnahmen zugrunde liegenden wirtschaftlichen Daten und Vorhersagen unterstreichen die Herausforderung für die EZB und die Banken, ein Gleichgewicht zwischen Inflationsbekämpfung und der Notwendigkeit eines stabilen wirtschaftlichen Wachstums zu finden. Die kommenden Monate könnten entscheidend sein für die Entwicklung sowohl der Kreditnachfrage als auch der gesamten Wirtschaft im Euro-Raum.

Details
Vorfall Gesetzgebung
Ursache unsichere Konjunkturaussichten, hohe Kreditrisiko, Ukraine-Krieg, hohe Inflation
Ort Eurozone, Europa
Quellen