Russland nutzt US-Gespräche für den Wiederaufbau von Spionagenetzen

Russland nutzt Gespräche mit den USA, um seine Geheimdienste im Westen wieder aufzubauen. Diplomatische Normalisierung könnte Moskaus Einfluss in den USA stärken.
Russland nutzt Gespräche mit den USA, um seine Geheimdienste im Westen wieder aufzubauen. Diplomatische Normalisierung könnte Moskaus Einfluss in den USA stärken.

Russland plant Gespräche mit der Trump-Administration, um eine bedeutende diplomatische Präsenz in den USA wiederherzustellen. Dies könnte einen Weg öffnen, sein Spionagenetzwerk im Westen wieder aufzubauen, berichten aktuelle und ehemalige US-Beamte.

Diplomatische Gespräche zwischen den USA und Russland

Die USA und Russland haben sich darauf geeinigt, Gespräche über die Wiederherstellung der regulären Abläufe ihrer jeweiligen Botschaften und Konsulate zu beginnen. Dies folgte einem Telefonat zwischen Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie einem hochrangigen Treffen in Riad zu Beginn dieses Monats.

Details der Gespräche in der Türkei

Am Donnerstag trafen sich US- und russische Delegationen in der Türkei, um detaillierte Themen wie Personalstärke, Visa, diplomatische Banken und andere Betriebsfragen zu erörtern. Das US-Außenministerium erklärte, dass die beiden Länder „konstruktive“ Gespräche geführt hätten und eine Nachbereitung „in naher Zukunft“ geplant sei.

Bedeutung der Wiederherstellung diplomatischer Beziehungen

Obwohl Außenminister Marco Rubio die Bedeutung der Wiederherstellung regulärer diplomatischer Dienstleistungen und Kommunikationen hervorgehoben hat, betonen aktuelle und ehemalige US- und Westbeamtete, dass die Gespräche auch einen erheblichen Zugeständnis an Moskau darstellen. Russland ist bestrebt, seine Geheimdienstmitarbeiter unter diplomatischem Deckmantel in seinen Botschaften und Konsulaten in Washington, New York und Houston wieder zu installieren.

Russlands Spionagefähigkeiten unter Druck

Russlands Spionagefähigkeiten sind in den letzten zehn Jahren erheblich erodiert worden, da die USA und Europa regelmäßig russische Spione, die unter diplomatischem Deckmantel operierten, ausgewiesen haben. Dies geschah insbesondere nach der Invasion Russlands in der Ukraine.

Russlands Hochrangiges Treffen in Istanbul

Die US-Beamten sind so besorgt über die Lage, dass Russland vorerst keine weiteren hochrangigen Treffen anberaumen wird, bis erhebliche Fortschritte bei der Wiederherstellung der russischen Präsenz in den USA erzielt werden. „Wir werden bald wissen, ob Russland wirklich bereit ist, in gutem Glauben zu verhandeln“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Wenn es Fortschritte beim Treffen in Istanbul gibt, „würden wir erwarten, dass wir uns in naher Zukunft auf höherer Ebene wieder treffen“, fügten sie hinzu.

FBI und die russische Präsenz in den USA

Die US-Offiziellen sind auch besorgt darüber, wie das FBI, das bereits unter Ressourcenmangel leidet, effektive Maßnahmen gegen eine robustere russische Geheimdienstpräsenz auf US-Boden ergreifen wird.

Russland strebt nach Verstärkung seiner Spionagekapazitäten

Seit 2016 wurden mehr als 100 russische Diplomaten, die verdächtigt wurden, Spionage betrieben zu haben, aus den USA ausgewiesen. Diese Ausweisungen wurden nach der Invasion der Ukraine im Jahr 2022 massiv verstärkt. Zudem hat Moskau seit Oktober keinen Botschafter mehr in Washington, als der vorherige Gesandte Anatoly Antonov sein Amt niederlegte.

Forderungen nach diplomatischen Räumlichkeiten

Ein US-Beamter stellte fest, dass die Rückkehr einer russischen diplomatischen Präsenz „eine Priorität“ für Russland sei. Sie sind stark von menschlicher Aufklärung abhängig und messen diesen Präsenz eine hohe Bedeutung bei, da sie den Offizieren ermöglichen, mit Kontakten zu kommunizieren. Darüber hinaus wollen die Russen, dass ihre Beamten länger in den USA bleiben können, was ihnen die Möglichkeit geben würde, effektiver zu operieren und zu rekrutieren.

Das Risiko für die nationale Sicherheit der USA

Ein ehemaliger US-Beamter warnte, dass es „absurd“ sei, dass die Rückkehr solcher Personen in größerer Zahl überhaupt zur Diskussion steht, insbesondere angesichts der Gefährdung der nationalen Sicherheit der USA. „Die letzten Wellen von Ausweisungen umfassten fast ausschließlich Operative unter schwachem Deckmantel.“

Zusammenfassung der Gespräche

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gespräche den Versuch darstellen, wieder zur Normalität in den Beziehungen zu Russland zurückzukehren, auch wenn das Land weiterhin einen brutalen Krieg in der Ukraine führt. „Sie wollen ihre Verbrechen diplomatisch glätten“, bemerkte ein weiterer ehemaliger hochrangiger US-Beamter. Dieser Dialog könnte es Russland ermöglichen, sich als respektabler Partner zu präsentieren und könnte zudem einer weiteren Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland über die Köpfe der Europäer hinweg dienen, was Putin dringend anstrebt.

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