Hallmanns Bau-Imperium wackelt: Insolvenz und hohe Schulden in Wien!

Wien-Hernals, Österreich - In den letzten Monaten kam es zu erheblichen Turbulenzen im Wiener Bauwesen, insbesondere durch die Zahlungsprobleme des prominenten Immobilieninvestors Klemens Hallmann. Wie Krone berichtet, hat Hallmann, der mit einem Privatvermögen von 1,08 Milliarden Euro auf Platz 39 der Forbes-Liste der reichsten Österreicher steht, massive Schwierigkeiten bei einem privaten Bauprojekt in Wien-Hernals. Handwerker aus verschiedenen Gewerken, darunter Elektriker, Baumeister und Gärtner, haben ihre Arbeiten eingestellt, weil sie seit geraumer Zeit auf ihre Zahlungen warten.

Die SÜBA AG, die zum Hallmann-Konzern gehört und für das Bauprojekt verantwortlich ist, hat mittlerweile Schulden in Höhe von 226 Millionen Euro. Unterdessen meldete die Tochtergesellschaft SÜBA Bau und Projekterrichtungs GmbH Insolvenz an, was die Situation weiter verschärft. In der Insolvenz befinden sich 14 Mitarbeiter. Die Ursachen für die Zahlungsunfähigkeit sind vielfältig: Hohe Zinsen, Inflation und steigende Baukosten haben in den letzten Jahren zu einer enormen Belastung geführt. Trotz aller Bemühungen konnten keine Überbrückungsfinanzierungen gesichert werden, um ein Restrukturierungskonzept voranzutreiben, wie Kurier berichtet.

Die finanzielle Lage der SÜBA AG

Die SÜBA AG bietet Dienstleistungen in der Planung und dem Bau von Wohn- und Gewerbeimmobilien an und war in letzter Zeit auch in Deutschland und Ungarn aktiv. Für das Geschäftsjahr 2023 wurde ein Umsatz von 67,1 Millionen Euro erzielt, doch das Unternehmen kämpfte mit einem Bilanzverlust von fast 10 Millionen Euro und einem negativen Eigenkapital von 6,45 Millionen Euro.

Klemens Hallmann selbst äußerte sich über die anhaltenden Probleme nur sehr zurückhaltend und bekräftigte, dass korrekt erbrachte Leistungen stets bezahlt worden seien. Gleichzeitig plant Hallmann einen Verkauf seiner 2016 für 6 Millionen Euro erworbenen Villa im 17. Wiener Gemeindebezirk, um der finanziellen Misere zu entkommen. Die Villa, die fast 5000 Quadratmeter Grundfläche und etwa 1000 Quadratmeter Wohnfläche umfasst, ist mit rund 20 Millionen Euro bei der Oberbank belastet und der Verkauf soll spätestens bis Februar 2026 abgeschlossen sein.

Die Herausforderungen der Bauwirtschaft

Die Schwierigkeiten der SÜBA AG sind nicht isoliert, sondern stellen ein Symptom für die generelle Krise in der Bauwirtschaft dar. Laut der Wirtschaftskammer Österreich WKO hat sich die Branche seit 2021 in einer Rezession befunden, die sich 2023 weiter verschärfte. Hohe Bau- und Finanzierungskosten belasten die Bauprojekte und führen zu einem signifikanten Rückgang in der Nachfrage nach Wohnbaukrediten, die im Jahr 2023 um 55% im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist.

Diese Situation spiegelt sich auch in den Prognosen für die Wohnungsfertigstellungen wider, die bis 2026 um 25% im Vergleich zu 2022 zurückgehen sollen. Auch die Zahl der baubewilligten Wohnungen ist drastisch gesunken, während die Arbeitslosigkeit in der Bauwirtschaft um 5,7% gestiegen ist. Hier wird deutlich, dass nicht nur große Firmen wie die SÜBA AG betroffen sind, sondern die gesamte Branche unter Druck steht.

Die aktuelle Situation erfordert dringend zielgerichtete Maßnahmen, um die negativen Effekte auf die Bauwirtschaft und die damit verbundenen Industrien zu minimieren. Ohne geeignete Interventionen könnte der Trend zu sinkenden Bauinvestitionen und steigender Arbeitslosigkeit sich weiter verstärken.

Details
Vorfall Insolvenz
Ursache hohe Zinsen, hohe Inflation, erhöhte Baukosten, restriktives Investitionsverhalten
Ort Wien-Hernals, Österreich
Verletzte 14
Quellen