Pflegeberufe im Visier: Reform zur Anerkennung von Schwerarbeit am 22. April!
Stubenring 1, 1010 Wien, Österreich - Am Dienstag, dem 22. April 2025, findet im Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz in Wien eine Pressekonferenz zum Thema der Schwerarbeitsregelung im Pflegebereich statt. Die Veranstaltung beginnt um 11:00 Uhr im Pressezentrum des Ministeriums. Der Einlass erfolgt über den Haupteingang, wobei eine Anmeldung unter kommunikation@sozialministerium.gv.at erforderlich ist. Für Rückfragen steht das Ministerium unter den Kontaktdaten pressesprecher@sozialministerium.gv.at oder telefonisch unter +4366488777542 zur Verfügung.
Die Pressekonferenz ist Teil einer breiteren Diskussion über die Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich. Die Belastungen für Beschäftigte in diesen Berufen sind laut Berichten von Neue Zeit erheblich und finden bisher in der geltenden Schwerarbeitsregelung nur unzureichende Berücksichtigung. Vor allem die psychischen und physischen Anstrengungen, die Pflegekräfte tagtäglich aufbringen müssen, werden von der aktuellen Pensionsregelung nicht adäquat anerkannt.
Reform zur Anerkennung als SchwerarbeiterInnen
Die neue Regierungskoalition bestehend aus der ÖVP, SPÖ und NEOS hat eine Reform in Planung, die Pflegekräfte formell als Schwerarbeiter:innen anerkennen soll. Diese umfassende Neuregelung beinhaltet auch die Aufnahme von Pflegeberufen in die Schwerarbeitspensionsregelung. Lange gefordert von den Gewerkschaften im Gesundheitsbereich, könnte dieser Schritt entscheidend zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beitragen, die laut dem Arbeitsklima-Index viele Pflegekräfte als „stark belastet“ erleben.
Eine Umfrage zeigt, dass nur 38 % der unter 40-Jährigen und 44 % der über 40-Jährigen daran glauben, bis zur Pension in ihrem Beruf durchhalten zu können. Es wird geschätzt, dass bis 2050 etwa 70.000 zusätzliche Pflegepersonen gebraucht werden, während gleichzeitig 29 % der unter 35-Jährigen ihren Job nicht länger ausüben möchten.
Herausforderungen im Berufsalltag
Die Situation im Pflegebereich ist geprägt von Personalmangel und hohem Druck. Pflegekräfte arbeiten häufig unregelmäßig, leisten Nachtarbeit und betreuen Menschen in psychischen Krisen. Dabei erbringen sie nicht nur körperliche, sondern auch erhebliche seelische Leistungen. Dennoch werden die Herausforderungen, denen sich diese Berufsgruppen gegenübersehen, laut der Arbeiterkammer NÖ, oft nicht als Schwerarbeit anerkannt, obwohl sie zahlreiche Kriterien der Schwerarbeitsverordnung erfüllen.
Die aktuelle Regelung sieht vor, dass ein Schwerarbeitsmonat nur anerkannt wird, wenn bestimmte Energieverbrauchswerte an mindestens 15 Tagen im Monat erreicht werden. In der Praxis bedeutet dies oft, dass Pflegekräfte diesen Nachweis allein aufgrund der langen Schichten nicht erbringen können. Zusätzlich schränkt die Anwendung von gesetzlichen Bestimmungen im Allgemeinen Pensionsgesetz die Möglichkeiten für eine angemessene Anerkennung der Schwerarbeit stark ein.
Die bevorstehende Pressekonferenz am 22. April könnte somit einen Wendepunkt für die Berufsunfähigen im Pflegebereich markieren. Eine klarere Definition und Anerkennung der Schwerarbeit könnte nicht nur die Pensionssituation, sondern auch die Arbeitsbedingungen in diesem zentralen Sektor entscheidend verbessern.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Stubenring 1, 1010 Wien, Österreich |
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