Bildungsoffensive: Mehr Deutschförderung und bessere Qualität im Kindergarten!
Wien, Österreich - Der Bildungsausschuss hat am 10. April 2025 zwei wichtige Entschließungsanträge ins Plenum geschickt, die sowohl die Elementarpädagogik als auch die Deutschförderung in Schulen und Kindergärten betreffen. Die Initiative für eine „Qualitäts- und Ausbauoffensive“ der Elementarpädagogik wurde einstimmig angenommen, basierend auf einem Antrag der Grünen. Ein weiterer Entschließungsantrag zur Deutschförderung wurde ebenfalls angenommen, jedoch sprach sich die FPÖ gegen diesen aus. Im Fokus steht ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr, das Teil des Antrags zur Deutschförderung ist.
Bildungsminister Christoph Wiederkehr betonte die oberste Priorität der Deutschförderung, insbesondere angesichts der Tatsache, dass in Wien jeder fünften Volksschülerin und jedem fünften Volksschüler die erforderlichen Deutschkenntnisse fehlen. Neben der Deutschförderung plant die Regierung auch Maßnahmen wie ein Handyverbot in Schulen, Orientierungsklassen und eine Ausbildungsoffensive für Elementarpädagog:innen.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Bildungsangebote
Die sprachlichen Fähigkeiten sind entscheidend für Lernprozesse, Bildungswege und soziale Teilhabe. Daher ist die Sprachförderung ein zentraler Bestandteil der Aufgaben in den Bildungseinrichtungen. Ziel ist es, die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder zu unterstützen und eine solide Grundlage für den Schuleintritt zu schaffen. Dies ist besonders wichtig für Kinder mit Migrationshintergrund auf ihrem Integrationsweg. Vermittelte (Deutsch-)Kenntnisse sowie gemeinsame Werte sind Voraussetzungen für gesellschaftliche Teilhabe und Integration. Die Förderung der Bildungssprache Deutsch hat in den letzten zwei Jahren vor der Schulpflicht besondere Bedeutung.
Seit dem Kindergartenjahr 2019/20 kommt ein bundesweit einheitliches Instrument zur Erfassung der Sprachkompetenz in der Bildungssprache Deutsch zum Einsatz. Es werden unter anderem die Instrumente „BESK KOMPAKT“ für Kinder mit Deutsch als Erstsprache und „BESK-DaZ KOMPAKT“ für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache verwendet. Diese Sprachstandsfeststellungen sollen mindestens einmal jährlich bei allen Kindern ab dem 3. Lebensjahr durchgeführt werden, um den entsprechenden Förderbedarf zu identifizieren.
Widerstände und Vorschläge der Opposition
Die Initiativen der Oppositionsparteien zur Verbesserung des Gewaltschutzes an Schulen und zur Bekämpfung der Bildungskrise wurden vertagt. Die FPÖ hat einen Maßnahmenpaket „Deutsch vor Schuleintritt“ vorgestellt, das aus sechs Punkten besteht, während ihr Antrag zur Deutschförderung abgelehnt wurde. Die FPÖ stellte auch einen 9-Punkte-Plan zur Bekämpfung von Gewalt an Schulen vor, der sich gegen die zunehmenden Herausforderungen im Schulalltag richten soll.
Trotz der Ablehnung einiger Vorschläge betonten die Grünen die Notwendigkeit verbindlicher Mindestqualitätsstandards in der frühkindlichen Bildung und forderten ein Sofortpaket zur Bekämpfung der Bildungskrise. Dies soll zusätzliche Deutschförderkräfte und Schulsozialarbeiter:innen umfassen. Ein Antrag zur bundesweiten Einführung eines „Chancenindex“ zur Bekämpfung von Bildungsungleichheiten wurde ebenfalls vorgestellt.
Insgesamt zeigt der Bildungsausschuss, dass neben der Deutschförderung auch die Qualität in der Elementarpädagogik und die Integration von Schülerinnen und Schülern in nachhaltiger Weise verbessert werden sollen. Der Dialog zwischen den Parteien bleibt weiterhin entscheidend, um die Bildungslandschaft zu transformieren und zukunftsfähig zu gestalten.
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Vorfall | Gesetzgebung |
Ort | Wien, Österreich |
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