Wien startet Mega-Offensive: 500 neue Stellen für Deutschförderung!

Wien, Österreich - Am 12. April 2025 hat der NEOS-Bildungsminister Christoph Wiederkehr eine umfassende Deutschförderoffensive vorgestellt, die als größte ihrer Art seit Jahren gilt. Wien wird von dieser Initiative besonders profitieren, da die Anzahl der Planstellen für außerordentliche Schülerinnen und Schüler von 231 auf 521 mehr als verdoppelt wird. Dies stellt einen bedeutenden Schritt zur Integration und Sprachförderung dar, insbesondere in einer Stadt, in der über 40 Prozent aller außerordentlichen Schülerinnen und Schüler in Österreich zur Schule gehen.

Die finanziellen Mittel für diese Initiative steigen auf 42,5 Millionen Euro pro Jahr, was einer Verdopplung von 23,7 Millionen Euro im Vergleich zu früheren Zeiten entspricht. Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling befürwortet die Investition und sieht darin eine wichtige Maßnahme für die Bildung in Wien. Ein alarmierender Aspekt ist, dass fast jedes zweite Kind in einer Wiener Volksschule einen Sprachförderbedarf hat, was durch die Tatsache verstärkt wird, dass über die Hälfte der Schüler*innen im Alltag eine andere Sprache als Deutsch spricht.

Aufhebung der Deckelung und weitere Maßnahmen

Die bisherigen finanziellen Mittel vom Bund waren gedeckelt, eine Regelung, die nun aufgehoben wird. Rund 40 Prozent aller zusätzlichen Planstellen werden nach Wien verteilt, während auch die befristeten Mittel, die im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise bereitgestellt wurden, dauerhaft gesichert werden. Wiederkehr, der bereits als Wiener Bildungsstadtrat verstärkt um Mittel für Sprachförderung geworben hatte, setzt mit dieser Offensive ein starkes bildungspolitisches Zeichen für mehr Chancen, Integration und gezielte Unterstützung in den Schulen Wiens.

Diese Entwicklungen stehen im Einklang mit den Empfehlungen der SWK, die am 29. Januar 2024 eine Stellungnahme zur sprachlichen Bildung neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher veröffentlichten. Die Integration dieser Gruppen wird als zentrale Aufgabe des Bildungssystems beschrieben und ist fundamental für Bildungschancen, wirtschaftliche Entwicklung und gesellschaftlichen Zusammenhalt, wie auch Simone Oldenburg, die Ministerin für Bildung in Mecklenburg-Vorpommern, betont.

Empfehlungen für die sprachliche Bildung

Die SWK empfiehlt umfassende Maßnahmen zur Stärkung der Zielsprache Deutsch in Schulen. Dazu gehören die Einführung verbindlicher Diagnostik, um die sprachlichen Voraussetzungen der neu zugewanderten Kinder zu erfassen. Zudem sind systematische Fördermaßnahmen gefordert, die auf den unterschiedlichen sprachlichen und fachlichen Lernvoraussetzungen dieser Kinder aufbauen. Ziel ist es, langfristigen Erfolg durch Intensivsprachförderung in den ersten ein bis zwei Jahren zu sichern und eine schrittweise Integration in Regelklassen zu ermöglichen.

Ein essenzieller Punkt dieser Empfehlungen ist die Notwendigkeit ausgebildeter Lehrkräfte sowie unterstützender Rahmenvorgaben. Die SWK schlägt vor, ein zentrales Maßnahmepaket zur sprachlichen Bildung zu entwickeln, das von Schulen flexibel angepasst werden kann. Auch evidenzbasierte Angebote zur Qualifizierung von Lehrkräften für sprachliche Bildung stehen im Fokus, was die Wichtigkeit von Fachkräften in diesem Bereich unterstreicht.

Die Notwendigkeit für qualitativ hochwertige Sprachförderung und Bildung für alle Schülerinnen und Schüler, insbesondere für neu zugewanderte Gruppen, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die aktuellen Schritte können als grundlegende Bausteine für eine inklusivere und stärker integrierte Bildungslandschaft in Wien und darüber hinaus betrachtet werden.

Für weitere Informationen zur Bedeutung der sprachlichen Bildung und den entsprechenden Empfehlungen besuchen Sie bitte die SWK Stellungnahme sowie die Dokumentation des Bundestags zu diesem Thema.

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Vorfall Bildungspolitik
Ort Wien, Österreich
Quellen