Wiener Stahlhändler Pisec pleite: Ukraine-Krieg trifft Branche hart!
Vienna, Österreich - Die österreichische Stahlindustrie erlebt einen dramatischen Rückschlag. Der traditionsreiche Stahlhändler Pisec ist pleite, wie am 17. April 2025 bekannt gegeben wurde. Betroffen sind die Pisec Group Austria GmbH sowie die Pisec Group Holding GmbH. Die Insolvenz wurde von den Gläubigerschutzverbänden AKV und KSV offiziell bestätigt. Angesichts der hohen Verbindlichkeiten von rund 209 Millionen Euro geht die KSV davon aus, dass eine Fortführung des Unternehmens nicht darstellbar ist.
Die Ursprünge der Insolvenz sind vielschichtig. Der Ukraine-Krieg, gekoppelt mit globalen Verwerfungen auf den Rohstoffmärkten, führte zu einem starken Rückgang der Nachfrage, insbesondere in den USA. Zudem sind viele Lagerbestände übervoll und die traditionellen Handelsbeziehungen, wie die zum weißrussischen Stahlwerk BMZ, wurden durch Sanktionen erheblich eingeschränkt. Letztlich bedeutet dies, dass von der Insolvenz insgesamt 26 Dienstnehmer sowie 59 Gläubiger betroffen sind.
Globale Herausforderungen für die Stahlindustrie
Die Probleme der Pisec Group sind Teil eines größeren, globalen Trends. Stahlkonzerne in Deutschland warnen zunehmend vor den geschäftlichen Risiken, die sich aus dem Ukraine-Krieg ergeben. Der Stahlgigant Salzgitter hat sogar von „kaum quantifizierbaren Prognoserisiken“ in Bezug auf die Konjunktur und die explodierenden Energiepreise gesprochen. Diese Schwierigkeiten spiegeln sich auch in der österreichischen Situation wider, wo die Preise für Stahl stark steigen, während die Produktion vieler Hersteller stark eingeschränkt ist.
Die Verlagerung der Stahlproduktion und die Einschränkungen durch den Krieg haben auch zu einem Anstieg der Kosten für Rohstoffe und Transport geführt. Dies betrifft nicht nur Hersteller in Europa, sondern auch Stahlwerke, wie etwa bei ArcelorMittal in der Ukraine, die trotz einer hohen Lagerhaltung unter erheblichen logistischen Problemen leiden, vor allem bei der Kohlebeschaffung.
Die Auswirkungen auf den Markt
Durch die Krise könnten sich die Stahlpreise auf hohem Niveau stabilisieren, während die Premien für die deutschen Konzerne dank der steigenden Nachfrage von Autozulieferern und anderen Branchen potenziell steigen könnten. Ein Beispiel ist der Rückgang der importierten Stahlmengen aus Regionen wie Russland und der Ukraine, der sich dramatisch auf die Preise auswirkt.
Die langfristigen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Stahlindustrie zeichnen ein düsteres Bild. Obwohl der Wiederaufbau der Ukraine in der Zukunft eine Rolle spielt, ist die Branche momentan auf der Suche nach stabilisierenden Faktoren. Die Werksleiter in Kriwi Rih müssen mit reduzierter Leistung arbeiten, was die gesamte europäische Stahlversorgung betrifft.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Insolvenz der Pisec Group Austria GmbH und Holding GmbH nicht nur ein isoliertes Ereignis ist, sondern eine deutliche Warnung vor den großen Herausforderungen, die die gesamte Stahlbranche in Europa betreffen. Die Märkte bleiben angespannt, und viele Unternehmen müssen sich auf weiterführende Unsicherheiten einstellen.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ursache | Ukraine-Krieg, globale Verwerfungen auf den Rohstoffmärkten, stark rückläufige Nachfrage |
Ort | Vienna, Österreich |
Schaden in € | 109000000 |
Quellen |