Internationale Razzia: Dutzende Festnahmen wegen Kindesmissbrauch!
Italien, Italien - Am 3. April 2025 führte eine internationale Polizeirazzia gegen die sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen im Internet zu mehreren Festnahmen und umfangreichen Beschlagnahmungen. Laut exxpress.at wurden in Italien vier Personen festgenommen und gegen 15 weitere Personen wird wegen des Besitzes großer Mengen an Missbrauchsdarstellungen ermittelt. Die Razzia zeigte einmal mehr die erschreckenden Dimensionen des Kinderpornografie-Marktes im Internet.
Die Initiative, die unter dem Namen „Operation Stream“ bekannt ist und 2021 ins Leben gerufen wurde, hat bereits zu 79 Festnahmen in Deutschland geführt, berichteten die Münchner Staatsanwaltschaft und die deutsche Polizei. An dieser groß angelegten Operation sind mehr als 35 Länder beteiligt, darunter die USA, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Kanada. In Österreich fanden elf Hausdurchsuchungen statt, bei denen ein Verdächtiger festgenommen wurde.
Die Plattform „Kidflix“ im Fokus
Eine der zentralen Plattformen, die im Rahmen dieser Operation ins Visier genommen wurde, ist „Kidflix“. Diese gilt als eine der größten Pädophilenplattformen weltweit und wurde 2021 von einem Cyberkriminellen gegründet, der mit illegalen Inhalten hohe Gewinne erzielte. Während der aktiven Laufzeit wurden auf „Kidflix“ etwa 91.000 Videos mit einer Gesamtlaufzeit von 6.288 Stunden hochgeladen. Im Zeitraum von April 2022 bis März 2025 loggten sich global rund 1,8 Millionen Nutzer auf dieser Plattform ein, die es ihnen ermöglichte, Kinderpornografie herunterzuladen und zu streamen. Zahlungen erfolgten in Kryptowährungen, was die Rückverfolgbarkeit der Täter erschwerte, wie auch orf.at berichtete.
Die Ermittler fanden im Darknet eine Seite namens „Wikipedo“, die als „Gebrauchsanweisung für Pädophile“ beschrieben wird. Das Bundeskriminalamt (BK) hebt hervor, dass die digitale Entwicklung die Ausbreitung dieser Verbrechen und den Austausch von Kinderpornografie erheblich erleichtert, wodurch die sexuelle Ausbeutung von Kindern zu einer großen Bedrohung für die innere Sicherheit der EU wird.
Ermittlungen und Schutzmaßnahmen
Die derzeit laufenden Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Durch die umfangreiche Aktion konnten über 3.000 elektronische Geräte beschlagnahmt und 39 Kinder geschützt werden. Europol bewertete „Operation Stream“ als die größte ihrer Art, die eine Zusammenarbeit zahlreicher Staaten erforderte. Diese internationale Kooperation ist entscheidend, da viele der identifizierten Verdächtigen bereits den Strafverfolgungsbehörden bekannt waren.
Die dramatischen Zahlen bezüglich des sexuellen Missbrauchs von Kindern zeigen den anhaltend hohen Handlungsbedarf. Im Jahr 2022 gab es in Deutschland 15.520 Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch und 42.075 registrierte Missbrauchsdarstellungen von Kindern im Internet. Dies stellt einen Anstieg von 7 % im Vergleich zum Vorjahr dar, wie aus einer Auswertung der Kriminalstatistik hervorgeht. Diese Zahlen veranlassten die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, zu einer eindringlichen Forderung nach verstärkten Maßnahmen gegen digitale Gewalt und für eine bessere Aufklärung in der Gesellschaft, wie bundesregierung.de berichtet.
Die Bundesregierung hat seit 2010 zahlreiche Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch ergriffen, darunter die Einrichtung des Amtes der Unabhängigen Beauftragten sowie die Verschärfung des Strafrechts. Geplante zukünftige Maßnahmen umfassen die gesetzliche Verankerung dieser Stelle und die Verbesserung der länderübergreifenden Zusammenarbeit im Kinderschutz. Dies ist besonders wichtig, um den Herausforderungen der digitalen Welt, in der viele Jugendliche oft aus „digitaler Naivität“ agieren und sich der Risiken nicht bewusst sind, angemessen zu begegnen.
Details | |
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Vorfall | Kindesmissbrauch |
Ort | Italien, Italien |
Festnahmen | 79 |
Quellen |