600 neue Vogelhäuser in Wien: Hoffnung für bedrohte Arten!
Eszterházypark, Wien, Österreich - In Wien wurde kürzlich ein bedeutendes Projekt zur Förderung des Artenschutzes ins Leben gerufen. Das Haus des Meeres hat in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund und dem Bezirk Mariahilf 600 neue Vogelhäuser erstellt, um der besorgniserregenden Lage der Vogelpopulationen entgegenzuwirken. Zoodirektor Jeff Schreiner unterstreicht die Verantwortung des Zoos im Bereich Artenschutz, da das große Vogelsterben in der Bundeshauptstadt alarmierende Ausmaße angenommen hat. Die neuen Nistkästen wurden in einer Mitmach-Aktion gemeinsam mit den Besuchern des Zoos gebaut, und die ersten Exemplare wurden im Eszterházypark, in der Nähe des Hauses des Meeres, aufgehängt, wie oe24 berichtet.
Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen ist angesichts des globalen Artensterbens, das dramatische Ausmaße erreicht hat, umso dringlicher. Laut einem Bericht des Umweltinstituts sind Hauptursachen für den Artenverlust die Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen, Umweltverschmutzung und die Herausforderungen des Klimawandels. Besonders die industrielle Landwirtschaft hat sich als wesentlicher Faktor für das Artensterben in Europa herausgestellt, da sie habitatzerstörende Praktiken fördert und zur drastischen Abnahme der Vogelpopulationen beiträgt, so die Analyse des Instituts.
Hintergründe zum Artensterben
Die Veränderungen in der Landwirtschaft haben zu monotone Landschaften und sterilen Feldern geführt. In Deutschland wurden 2019 über 45.000 Tonnen Ackergifte eingesetzt, während in der EU jährlich mehr als 350.000 Tonnen verkauft werden. Der Bericht hebt hervor, dass 83 % der Vogelarten in Agrarlandschaften entweder gefährdet oder bereits auf Vorwarnstufe stehen. Historisch gesehen hat die Landwirtschaft zur Artenvielfalt beigetragen, jedoch hat die Industrialisierung diesen Trend umgekehrt, wodurch etwa 60 % der Wirbeltiere seit 1970 und 25 % der Vogelarten in Europa seit 1980 verloren gingen.
Besonders betroffen ist die Population von Kiebitzen, Feldlerchen und Rebhühnern, deren Bestände in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen sind. Diese Entwicklungen sind Ausdruck eines breiteren Problems, das auch viele andere Tierarten betrifft. Schätzungen zufolge sind bis zu einer Million Arten vom Aussterben bedroht, was auch den Menschen direkt betrifft, da die verschiedenen Arten in Ökosystemen voneinander abhängig sind, wie auch tagesschau berichtet.
Überlebensstrategien für die Artenvielfalt
Um dem Artensterben entgegenzuwirken, gibt es zahlreiche Vorschläge. Dazu zählen unter anderem naturnahe Gärten anzulegen, auf biologische Lebensmittel zu setzen und regional einzukaufen. Ebenfalls wichtig ist eine aktive Teilnahme an Umweltschutzinitiativen und die Stärkung von Umweltgesetzen. Die EU hat sich in ihrer Biodiversitätsstrategie das Ziel gesetzt, bis 2030 50 % weniger Pestizide zu verwenden und 25 % biologische Landwirtschaft zu fördern.
Das Projekt der neuen Vogelhäuser in Wien ist ein kleiner, aber wichtiger Schritt in Richtung eines umfassenderen Engagements für den Erhalt der Artenvielfalt und der heimischen Ökosysteme. Die Aufstellung der Nistkästen und die Einbindung der Bevölkerung zeigt, dass jeder Einzelne einen Beitrag zum Artenschutz leisten kann. Gemeinsam ist es möglich, die Lebensräume für Vögel und andere Arten zu sichern und einen Beitrag zur Wiederherstellung der Biodiversität zu leisten.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ursache | Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen, Vergiftung und Vermüllung der Umwelt, Klimawandel, Übernutzung von Ökosystemen |
Ort | Eszterházypark, Wien, Österreich |
Quellen |