Klagenfurt feiert queeres Leben: Humor, Geschichten und Widerstand!
Klagenfurt, Österreich - Im Stadttheater Klagenfurt steht vom 12. April bis zum 23. Mai 2025 ein Theaterprojekt auf dem Programm, das queeren Menschen eine große Bühne bietet. Das Stück, inszeniert von Noam Brusilovsky, vereint humorvolle und lehrreiche Elemente und thematisiert das Leben von LGBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen), das oft von Angst und Scham, aber auch von Liebe und Lebensfreude geprägt ist. Während des Stücks werden Kärnten-Klischees auf humorvolle Weise behandelt. Moderiert wird die Veranstaltung von Brigitte Soucek und Kristof Gellen, die persönliche Geschichten teilen, was dem Publikum zusätzliche Einblicke gewährt.
Ein besonderes Highlight ist Klara Mydia, eine Dragqueen, die mit ihrer schrillen Unterhaltung das Publikum mitreißt. Die Musik von Fabienne Velina sorgt hingegen für nachdenkliche Momente. Schauspieler wie Enis Husic, Matthias Winkler und Mika Janez Palmisano teilen emotional aufgeladene (Flucht-)Geschichten, die den Zuschauer berühren. Die Rahmenhandlung des queeren Dorfes in den Karawanken erhält jedoch Kritik, da sie als schwach empfunden wird. Interessierte sind eingeladen, die Aufführungen am 16. April, 22. April, sowie am 7., 10., 16., 20. und 23. Mai 2025 zu besuchen.
Unterstützung durch nationale Initiativen
Der Auftritt im Klagenfurter Stadttheater findet vor dem Hintergrund einer breiteren gesellschaftlichen Bewegung statt. Die Bundesregierung hat einen ressortübergreifenden Nationalen Aktionsplan für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt angekündigt. Ziel dieses Plans ist es, Queerfeindlichkeit entschieden entgegenzuwirken. Der Aktionsplan, genannt „Queer leben“, wurde am 18. November 2022 beschlossen und wird finanziell unterstützt. Geplante Maßnahmen umfassen unter anderem die Förderung von Aufklärung an Schulen und in der Jugendarbeit sowie die Stärkung von Angeboten für ältere LSBTI.
Darüber hinaus wird die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld dauerhaft im Bundeshaushalt gesichert. Auch die Polizeien von Bund und Ländern sollen künftig Hasskriminalität gegen queere Menschen separat erfassen. Zur Verbesserung der rechtlichen Stellung queerer Menschen wird zudem ein Gesetzesentwurf zur Überarbeitung des Sanktionenrechts vorgelegt.
Bayern setzt auf eigene Maßnahmen
Parallel zu diesen Bestrebungen in Österreich startet Bayern ebenfalls einen Aktionsplan zur Stärkung der Rechte queerer Menschen. Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) hebt hervor, dass in Bayern allen Menschen ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben ermöglicht werden soll, unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung. Während Bayern zuvor das einzige Bundesland ohne einen flächendeckenden Aktionsplan war, kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im März 2025 dessen Einführung an.
Der bayerische Aktionsplan umfasst den Ausbau von Beratungsangeboten sowie Schulungsmaßnahmen für Fachkräfte. Zudem sollen Unternehmen mit Diversitätsplänen unterstützt und lokale Initiativen vernetzt werden. Auch die Landtags-Grünen haben den Plan begrüßt, kritisieren jedoch die fehlende breite Unterstützung innerhalb der Regierungskoalition und fordern konkrete Maßnahmen in Bereichen wie Bildung, Polizei, Sport und Gesundheit.
Insgesamt zeigt sich, dass sowohl in Kärnten als auch auf nationaler Ebene und in Bayern große Schritte unternommen werden, um die Sichtbarkeit und Rechte queerer Menschen zu stärken und Akzeptanz zu fördern. Angesichts der Herausforderungen, darunter Drohungen und Hassparolen, die auf die Theateraufführungen folgen, ist es wichtiger denn je, Solidarität und Empathie in den Vordergrund zu stellen.
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Ort | Klagenfurt, Österreich |
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