Polizei schlägt zu: Raser in Tirol mit über 150 km/h gestoppt!

Kössen, Österreich - Am Freitagabend hat die Tiroler Polizei in Kössen und Kirchbichl zwei Autofahrer wegen schwerer Geschwindigkeitsübertretungen gestoppt. Ein 29-jähriger Rumäne fuhr auf einer Freilandstraße mit über 150 km/h, wo nur 80 km/h erlaubt sind. Nach Abzug der Toleranz hat er die Geschwindigkeit um 74 km/h überschritten, was zu einer vorläufigen Beschlagnahme seines Fahrzeugs führte. Ein weiterer Fahrer, ein 30-jähriger Syrer, wurde in Kirchbichl angehalten, wenn er mit 94 km/h durch das Ortsgebiet fuhr. Die Kontrollen fanden kurz vor 20.30 Uhr statt, und beide Männer werden nun bei den zuständigen Bezirkshauptmannschaften angezeigt, wie exxpress.at berichtet.

Die Festnahmen kommen in einer Zeit, in der die österreichische Gesetzgebung sich zunehmend schärfer mit Raserei auseinandersetzt. Ab dem 1. März können Fahrzeuge von Raser:innen beschlagnahmt und versteigert werden, wenn sie extreme Geschwindigkeitsübertretungen begehen. Die Einführung eines dreistufigen Systems zur Verfallregelung ist Teil der 34. StVO-Novelle. Diese sieht vor, dass die Beschlagnahme bereits bei Überschreitungen von mehr als 60 km/h im Ortsgebiet und mehr als 70 km/h außerhalb möglich ist, wenn diese Verstöße innerhalb von zwei Wochen durch die Behörde bestätigt werden können. Zudem kann auch Fahrzeugbesitzern, die von einem Lenkverbot betroffen sind, eine Verantwortung auferlegt werden, auch wenn ihnen das Fahrzeug nicht gehört. Informationen hierzu liefert oesterreich.gv.at.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Die Gesetzesverschärfungen in Österreich stehen im Kontext eines besorgniserregenden Anstiegs von Rasereien und illegalen Autorennen, wie sie auch in anderen Ländern, beispielsweise in Deutschland, beobachtet werden. Im Jahr 2023 wurden in Berlin 811 Ermittlungen wegen Rasereien eingeleitet, was die zweithöchste Zahl seit der Einführung strengerer Gesetze im Jahr 2017 darstellt. Oberamtsanwalt Andreas Winkelmann, der eine Spezialabteilung für verbotene Kraftfahrzeugrennen leitet, weist darauf hin, dass die häufigsten Fälle von Polizeifluchten meist auf Drogen- oder Alkoholeinfluss zurückzuführen sind. Die Teilnahme an solchen Rennen kann mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden und in besonders schweren Fällen, wie etwa bei tödlichen Unfällen, sogar mit bis zu zehn Jahren Gefängnis geahndet werden. Dies zeigt sich auch in der steigenden Anzahl von Verfahren, die von der Staatsanwaltschaft verfolgt werden, wie rbb24.de berichtet.

Die häufigsten Verstöße, die durch die Polizei erfasst werden, sind nicht nur die klassischen Rasereien, sondern auch die sogenannten „Polizeifluchten“, die rund 40 Prozent aller Fälle ausmachen. Die strengen neuen Gesetze und die verstärkten Kontrollen sollen dazu beitragen, dass solche gefährlichen Fahrpraktiken eingedämmt werden und die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht wird.

Details
Vorfall Raser
Ursache Geschwindigkeitsüberschreitung
Ort Kössen, Österreich
Festnahmen 2
Quellen