Bischof Turkson fordert neue Finanzstrategien für afrikanische Kirchen!

Bonn, Deutschland - Bonn, 20.03.2025 – In einer eindringlichen Botschaft hat Kardinal Peter Turkson, der Kanzler der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften, betont, dass Bischöfe in Afrika dringend mehr Geschäftssinn entwickeln müssen, um ihre Kirchen zu finanzieren. „Bischöfe müssen unabhängiger von Spenden werden“, erklärte Turkson in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Laut ihm sollten die Bischöfe zinsfreie Kredite von europäischen Diözesen als neue Finanzierungsquelle in Betracht ziehen. Dies sei ein notwendiger Schritt, um nachhaltige Geldflüsse zu schaffen. Die jüngsten Rückgänge bei den Kirchensteuereinnahmen, besonders in Deutschland, unterstreichen die Notwendigkeit für innovative Finanzierungsansätze.

Ein zentraler Punkt von Turksons Argumentation ist, dass rein auf Spenden gestützte Modelle nicht mehr tragfähig sind. Er warnte davor, dass die Kassen der Kirchen irgendwann leer sein könnten, wenn das Geld nicht sinnvoll angelegt und zurückgezahlt wird. Die Gelder, die die Kirche benötigt, fließen in essenzielle Bereiche wie Schulen und Krankenhäuser. „Als Kirche, die sich um die Armen kümmert, brauchen wir auch Ressourcen dafür“, so Turkson weiter. Für die Finanzierung dieser Infrastrukturen zeigt das Vatikan-Dokument „Mensuram Bonam“, welches praktische Empfehlungen für den Umgang mit Kapitalinvestitionen bietet, einen Weg auf, um verantwortungsvollere Geldanlagen zu fördern.

Staatsleistungen der Kirchen

Zusätzlich zu den Spenden und Einnahmen durch Kirchensteuern, die im Jahr 2022 bei rund 12,9 Milliarden Euro und damit über 200 Millionen Euro mehr als im Vorjahr lagen, erhalten die Kirchen in Deutschland bedeutende Staatsleistungen. Im Jahr 2023 beliefen sich diese Zahlungen auf circa 602 Millionen Euro, die direkt von den Bundesländern an die evangelischen und katholischen Kirchen flossen, wie dasfinanzen.de berichtet. Diese Gelder werden für die Finanzierung von Personal und den Betrieb kirchlicher Einrichtungen verwendet. Bischöfe und hohe Geistliche erhalten teilweise sogar ihre Gehälter aus der Staatskasse. Turkson sieht in der Überwindung der bloßen Abhängigkeit von solchen staatlichen Zahlungen und Spenden eine grundlegende Frage der Verantwortung und Würde für die Kirchenleitung.

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Ort Bonn, Deutschland
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