Abschiebungsdrama in Bremen: Kirchenasyl blockiert 32 Fälle!
Bremen, Deutschland - In der Hansestadt Bremen hat sich ein dramatischer Trend gezeigt: Fast jede dritte Abschiebung scheitert durch Kirchenasyl! Bis November 2023 wurden 111 Abschiebungen verhindert, und ganze 32 davon fanden ihr Ende in der schützenden Obhut der Kirchen. Der deutliche Anstieg dieser Fälle von nur 16 im Jahr 2021 auf über 100 im Jahr 2023 sorgt bundesweit für Aufsehen und wird im Dezember auf der Innenministerkonferenz diskutiert. Dabei ist Kirchenasyl keineswegs ein rein bremisches Phänomen, sondern spiegelt einen landesweiten Anstieg wider.
Doch nicht alle sind glücklich über diese Entwicklung. Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) wetterte im Oktober gegen die Praxis und kritisierte unverblümt: „Die Kirche steht nicht über dem Recht“. Er spielte dabei auf das Abkommen von 2015 an, das Kirchenasyl nur in besonderen Härtefällen erlauben sollte und eine Prüfung der Fälle durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vorsieht. Werden die Einwände des BAMF abgelehnt, soll das Kirchenasyl enden. Trotz dieser Kritik bleibt Bremen vorerst konfliktfrei mit den Kirchen, auch wenn die Zahl der Dublin-Fälle – Verlegungen in Erstaufnahmeländer der EU – ansteigt.
Kampf um Humanität
Die Kirche, ins Visier geraten, wehrt sich entschlossen. Der Verein „Zuflucht“, finanziert von der Bremischen Evangelischen Landeskirche, erstellt detaillierte Härtefalldossiers, um den Schutz für die betroffenen Migrant*innen zu rechtfertigen. „Bei uns stapeln sich jede Woche etwa 80 Anfragen nach Kirchenasyl“, erklärt Geschäftsführer Lars Ackermann. Nur einige wenige schaffen es, als humanitäre Härtefälle anerkannt zu werden, während das BAMF bei diesen Notlagen oft zögert, den sogenannten Selbsteintritt zu erklären, wodurch Deutschland zuständig würde.
Mit schwindendem Platzangebot und fehlender Unterstützung könnte der Boom beim Kirchenasyl bald ein Ende finden, denn Ackermann sieht die Kapazitätsgrenzen der Kirchen bereits erreicht. Die räumliche Organisation in Pfarr- und Gemeindehäusern stellt keine dauerhafte Lösung dar, und für das kommende Jahr rechnet er sogar mit einem Rückgang der Fälle. Die Symbolik jedoch bleibt stark: Während die Politik diskutiert, bieten Kirchen den letzten Zufluchtsort für jene, die alles verloren haben.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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