Vogelschlag-Katastrophe: Über 180 Tote nach Crash in Südkorea!

Muan, Südkorea - In einem tragischen Vorfall in Südkorea kam es am Sonntagfrüh (Ortszeit) zu einem Flugzeugabsturz, der vermutlich durch einen Vogelschlag in Verbindung mit Problemen am Fahrwerk der Boeing 737-800 von Jeju Air ausgelöst wurde. Der Tower warnte laut Behördenangaben kurz zuvor vor Vögeln in der Nähe des Flughafens Muan, wo das Unglück schließlich geschah. Die Maschine, die aus Bangkok kam, landete ohne ausgeklapptes Fahrwerk und zerschmetterte an einer Mauer. Von den 181 Insassen überlebten nur zwei Crew-Mitglieder, während nahezu alle Passagiere, ausschließlich Koreaner und zwei thailändische Staatsbürger, das Leben verloren, wie die Kleine Zeitung berichtete.

Ursache und Risiken von Vogelschlägen

Vogelschläge stellen eine ernsthafte Gefahr für die Luftfahrt dar, vor allem wenn große Vögel wie Gänse oder Schwäne betroffen sind. Christian Hellberg, Geschäftsführer des Deutschen Verbandes für Flugunfallverhütung und Landschaftspflege (DAVVL), erklärt, dass je größer ein Vogel ist, desto höher das Schadensrisiko bei einer Kollision ist. Bei kleineren Vögeln bemerken Piloten oder Passagiere oft gar nichts, doch schwere Schäden am Fahrwerk sind möglich. Heinrich Großbongardt illustriert dies in einem Bericht: „Die Palette reicht von abgerissenen Hydraulikleitungen bis zu Verklumpungen durch Körperteile.“ Solche Vorfälle sind bedeutend, da seit 1988 weltweit 262 Menschen durch Vogelschläge ums Leben kamen, während 250 Flugzeuge zerstört wurden, wie der WDR feststellt.

Um derartigen Gefahren vorzubeugen, haben Flughäfen und Flugzeughersteller verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter Belastungstests der Triebwerke und gezielte Vergrämungsmaßnahmen. An internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland kümmern sich spezielle Vogelschlagbeauftragte um die Sicherheit, indem sie die Umgebung überwachen und bei Gefahr sofort reagieren. In Köln/Bonn beispielsweise muss Marc Francenberg umgehend den Tower informieren oder Maßnahmen ergreifen, um mögliche Kollisionen zu verhindern, indem er Wüstenbussarde oder Jagdhunde einsetzt.