Rheinmetall plant 300 Milliarden Euro: Rüstungsauflage in Osnabrück!

Osnabrück, Deutschland - Rheinmetall, der führende deutsche Rüstungshersteller, plant eine signifikante Erhöhung der Rüstungsausgaben in Deutschland und der EU. CEO Armin Papperger schätzt das Auftragspotenzial auf bis zu 300 Milliarden Euro bis 2030. Diese Entwicklung wird insbesondere durch die gestiegenen Rüstungsausgaben nach dem russischen Angriff auf die Ukraine vorangetrieben, wie oe24 berichtet. Papperger charakterisiert die gegenwärtige Lage als „Epoche der Aufrüstung“, was sich in einem Rekord-Wachstum für sein Unternehmen niederschlägt.

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, plant Rheinmetall den Ausbau mehrerer Werke und prüft gleichzeitig, Teile der zivilen Produktion, insbesondere in der Automobilindustrie, auf militärische Fertigung umzustellen. Dabei stehen mögliche Übernahmen von Werken, wie dem Volkswagen-Werk in Osnabrück, im Raum. Gespräche zwischen Rheinmetall und Volkswagen über eine Zusammenarbeit sind bereits im Gange.

Besuch der Rheinmetall-Delegation in Osnabrück

Am Freitag besuchte eine Delegation von Rheinmetall den Volkswagen-Standort in Osnabrück. Bei diesem Treffen, an dem auch Pappger teilnahm, wurden Gespräche über ein Joint Venture mit Rheinmetall MAN Military Vehicles geführt. Dabei wurden erste Spekulationen über die mögliche Produktion von Militärfahrzeugen am Volkswagen-Standort angestoßen. Laut ndr bezeichnete Papperger das Werk als „gut geeignet“ für militärische Fahrzeuge. Volkswagen-Chef Oliver Blume zeigte sich offen für eine Umwidmung des Standorts, allerdings gibt es noch keine konkreten Ergebnisse aus den Gesprächen.

Das Volkswagen-Werk in Osnabrück beschäftigt derzeit 2.300 Mitarbeiter und wird bis Sommer 2027 mit der Produktion des T-Roc-Cabrios befasst sein. Danach bleibt die Zukunft des Standorts ungewiss. Die IG Metall Niedersachsen fordert den Erhalt des Betriebes als „zivilen Industriestandort“, während der Betriebsratsvorsitzende Jürgen Placke betont, dass die Belegschaft zur automobilen Zukunft von Volkswagen beitragen möchte.

Die Rüstungsindustrie im Umbruch

Die Rüstungsbranche in Deutschland, obwohl klein im Vergleich zu anderen Industriezweigen und mit etwa 60.000 Mitarbeitern bei Endherstellern, wächst rasant. Die veränderte Sicherheitslage erfordert eine schnellere Umsetzung von Bestellungen und eine Erhöhung der Rüstungsausgaben, fordert der Rüstungsexperte Klaus-Heiner Röhl vom Institut der deutschen Wirtschaft. Er hebt hervor, dass Kapazitäten durch die Einbeziehung ziviler Industriewerke oder die Schaffung neuer Produktionsstätten ausgeweitet werden müssen. Diese Tendenz wird auch durch die geopolitische Situation gefördert, wie tagesschau darlegt.

Rheinmetall hat in den letzten Monaten an Aktienkurs und Marktanteil gewonnen, und Fachleute sehen Potenzial in der Überführung von Fachkräften aus dem Automobilsektor in den Verteidigungsbereich. Darüber hinaus wird die Entwicklung von Drohnen und Technologien zur elektronischen Kriegsführung als weiteres Wachstumspotenzial angesehen.

Mit den anstehenden Veränderungen in der Rüstungsindustrie und der Möglichkeit, das Volkswagen-Werk in Osnabrück in eine militärische Produktionsstätte umzuwandeln, steht der Konzern an einem entscheidenden Punkt. Wie sich diese Entwicklungen auf die Belegschaft und die industrielle Landschaft auswirken werden, bleibt abzuwarten.

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Vorfall Sonstiges
Ort Osnabrück, Deutschland
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