Rund 10.000 Menschen protestieren für LGBTQ-Rechte in Budapest!

Budapest, Ungarn - Am 12. April 2025 versammelten sich in Budapest rund 10.000 Menschen zu einer eindrucksvollen Demonstration, die als Protest gegen das kürzlich verkündete Verbot der jährlichen Pride-Parade der LGBTQ-Gemeinschaft abgehalten wurde. Diese Versammlung steht im Kontext eines neuen Gesetzes, das Mitte März 2025 vom ungarischen Parlament verabschiedet wurde, und das Versammlungen regelt, die gegen ein Gesetz von 2021 verstoßen. Dieses verwehrt die Darstellung von Homosexualität und Geschlechtsänderung vor Minderjährigen. Laut einem Bericht von Vienna.at trugen viele der Demonstranten graue Kleidung, als symbolischen Kontrast zu der normalerweise bunten Kleidung, die bei Pride-Veranstaltungen getragen wird. Die Fahnen, die auf der Demonstration geschwenkt wurden, zeigten teils einen grauen Regenbogen mit der Aufschrift „Gray Pride“.

Das neu verabschiedete Gesetz erlaubt strenge Maßnahmen gegen die Organisatoren und Teilnehmer solcher Veranstaltungen, die mit Geldstrafen von bis zu 500 Euro bestraft werden können, wenn sie gegen die gesetzlichen Regelungen verstoßen. Zusätzlich erhalten die Behörden die Befugnis zur Anwendung von Überwachungstechnologien, einschließlich Gesichtserkennung, um die Identität der Teilnehmer festzustellen. Dies geschieht im Rahmen eines breiteren politischen Kontexts, bei dem die ungarische Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orban zunehmend Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft einschränkt.

Protestieren für LGBTI-Rechte

Bereits Anfang April hatte eine ähnliche Veranstaltung in Budapest stattgefunden, bei der Tausende gegen das Pride-Verbot demonstrierten. Die Organisatoren der Pride-Parade haben für den 28. Juni eine weitere Veranstaltung angekündigt, was die anhaltenden Spannungen um die LGBTQ-Rechte in Ungarn unterstreicht. Auch innerhalb der Europäischen Union (EU) ist der Schutz der LGBTI-Rechte ein wichtiges Thema. Obgleich die EU seit 25 Jahren für die Gleichstellung von LGBTI-Personen eintritt, zeigen viele Umfragen, dass Diskriminierung und Hass gegen diese Gruppen nach wie vor weit verbreitet sind, wie in einem Bericht von EU Youth festgehalten wird.

Die Herausforderungen für LGBTI-Personen variieren stark in den EU-Ländern. Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) berichtete 2013, dass viele LGBTI-Personen Diskriminierung, Belästigung und Gewalt erfahren. Verheißungsvolle Fortschritte in der rechtlichen Gleichstellung stehen oftmals im Schatten gewalttätiger und diskriminierender Taten, die in vielen Ländern weiterhin häufig vorkommen. Der Kampf für die Rechte von LGBTI-Personen wird durch zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützt, die aktiv an der Verbesserung der Situation arbeiten und teilweise EU-Fördermittel erhalten.

Die Bedeutung der LGBTI-Rechte wird ebenfalls in zentralen EU-Dokumenten betont, die Diskriminierung bekämpfen und die Rechte der Bürger schützen. Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte garantiert das Recht auf freie Meinungsäußerung, welches auch für die LGBTQ-Gemeinschaft von grundlegender Bedeutung ist. Der anhaltende Protest in Budapest spiegelt das Streben nach diesen grundlegenden Rechten wider und stellt die Widerstandsfähigkeit der LGBTI-Gemeinschaft unter Beweis, auch in Zeiten harter politischer Wenden.

Details
Vorfall Protest
Ort Budapest, Ungarn
Quellen