Stahlkrise in Europa: ÖVP fordert dringende Rettungsmaßnahmen!
Linz, Österreich - Am 2. April 2025 äußert sich Angelika Winzig, stellvertretende Delegationsleiterin und Wirtschaftssprecherin der ÖVP im Europäischen Parlament, besorgt über die ernste Lage der Stahlindustrie in Europa. Laut OTS herrscht momentan kaum bis minimalistisches Wachstum, während die Stahlindustrie mit starkem technologischen Wettbewerb und hohen Energiekosten kämpft. Zudem ist das geopolitische Umfeld angespannt. Energieintensive Unternehmen, insbesondere in der Stahlbranche, benötigen dringend Unterstützung, um eine Zukunftsperspektive für die Stahlproduktion in Europa zu sichern.
Um die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors zu gewährleisten, hat die EU-Kommission einen umfassenden Aktionsplan für die Stahl- und Metallindustrie vorgelegt, der auch unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit betrachtet wird. Ziel dieses Plans ist es, eine sichere und erschwingliche Energieversorgung zu gewährleisten und gleichzeitig die Verlagerung von CO2-Emissionen zu verhindern. Der Plan fördert die Nutzung von Stromabnahmeverträgen (PPA) und plant langfristige Maßnahmen zum Schutz des EU-Stahlsektors, wie aus Germany hervorgeht.
Strategische Maßnahmen der EU
Im Rahmen des Aktionsplans will die Europäische Kommission insbesondere die Schutzmaßnahmen aufgrund globaler Überkapazitäten verstärken und ausbauen. Die Überprüfung und Anpassung des CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) soll dafür sorgen, dass gleiche Wettbewerbsbedingungen für europäische Hersteller und Nicht-EU-Konkurrenten geschaffen werden. Ein legislativischer Vorschlag zur Ausdehnung von CBAM auf bestimmte nachgelagerte Produkte wird bis Ende 2025 erwartet, wie sich aus den Informationen des Umweltbundesamts ableitet.
Ein wichtiger Aspekt ist der Energiekostenanteil an den Produktionskosten in der Metallindustrie. Die EU plant, den Zugang zu Netzen zu beschleunigen und die Energiesteuern flexibler zu gestalten. Diese Maßnahmen könnten die Herstellungskosten signifikant senken und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Stahlindustrie erhöhen.
Die Rolle von Voestalpine
Ein bedeutendes Unternehmen in dieser Branche ist Voestalpine, das plant, ab 2027 grünstrombetriebene Elektrolichtbogenöfen in Linz und Donawitz einzuführen. Diese Schritte sind Teil einer langfristigen Vision, die auf eine emissionsneutrale Stahlproduktion bis 2050 abzielt. Bis 2029 sollen die CO2-Emissionen im Vergleich zu 2019 um bis zu 30 Prozent gesenkt werden, was etwa fünf Prozent der gesamten CO2-Emissionen in Österreich entspricht.
Insgesamt beschäftigt die Stahl- und Metallindustrie in der EU direkt und indirekt fast 2,6 Millionen Menschen und trägt rund 80 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt der EU bei. Der Aktionsplan ist ein Resultat eines strategischen Dialogs und wird als wichtiger Schritt in die Zukunft der europäischen Stahlproduktion angesehen.
Die Herausforderungen sind groß, doch mit den richtigen Maßnahmen könnte die europäische Stahlindustrie ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren. Künftige gesetzliche Regelungen zur Dekarbonisierung und Kriterien für öffentliche Beschaffungen werden sicherlich eine Rolle bei dieser Transformation spielen.
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Ort | Linz, Österreich |
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