Prozess startet: Flash Airlines-Fall nach 20 Jahren neu aufgerollt!
Sharm el-Sheikh, Ägypten - Am 3. Januar 2004 nahm eine tragische Flugreise für 135 französische Passagiere und 13 Besatzungsmitglieder ein tödliches Ende, als eine Boeing 737 der Fluggesellschaft Flash Airlines nur drei Minuten nach dem Start vor Sharm el-Sheikh abstürzte. Die juristische Aufarbeitung dieses Unglücks zieht sich bis heute hin. Mehr als 500 Angehörige der Opfer haben sich als Nebenkläger gemeldet und fordern Gerechtigkeit.
Laut Kleine Zeitung wird der frühere Chef von Flash Airlines aktuell wegen Totschlags untersucht. Der Staatsanwaltschaft zufolge hat er unzureichend ausgebildete und ehemals als Militärpiloten tätige Personen für Linienflüge eingesetzt. Diese Entscheidung hat offenbar fatale Konsequenzen gehabt, da die Untersuchungen zahlreiche Versäumnisse und ungenaue Berechnungen der beiden Piloten als direkte Ursachen des Absturzes identifizieren.
Langwierige juristische Aufarbeitung
Die ersten Ermittlungen in Frankreich wurden 2017 eingestellt, weil die Justiz den Absturz auf Pilotenfehler zurückführte. Allerdings nahm ein Berufungsgericht im Jahr 2019 die Ermittlungen wieder auf, nachdem ein Opferverband bereits im Jahr 2007 einen Bericht vorgelegt hatte, der auch die französische Luftfahrtaufsicht kritisierte. Der französische Staat wurde zudem verurteilt, dem Opferverband 10.000 Euro Schadensersatz wegen Verfahrensverzögerungen zu zahlen.
Ein Gutachten aus dem Jahr 2009 stellte fest, dass der Pilot in den zwei Wochen vor dem Unfall unter anstrengenden Arbeitsbedingungen litt, mit kurzen Ruhezeiten, was Müdigkeit zur Folge hatte. Die Erschöpfung der Besatzung könnte somit einen weiteren Faktor für den tragischen Unfall darstellen.
Die Rolle der BFU
Im Kontext von Flugunfällen gibt es auch Institutionen, die sich mit der Aufarbeitung und Dokumentation solcher Tragödien befassen. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) veröffentlicht regelmäßig Berichte über Unfälle und schwere Störungen in der Luftfahrt. Diese Berichte sind für die Vermeidung zukünftiger Vorfälle von großer Bedeutung und helfen dabei, aus vergangenen Fehlern zu lernen.
Der laufende Prozess gegen den Ex-Chef von Flash Airlines verdeutlicht, dass auch mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Absturz der Boeing 737 Umstände und Entscheidungen, die zu solchen tragischen Unglücken führen, weiterhin rechtlich verfolgt werden. Die Familien der Opfer hoffen, dass die juristischen Schritte schließlich zu einer Klärung und Gerechtigkeit führen.
Details | |
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Vorfall | Totschlag |
Ursache | mangelnde Ausbildung der Piloten, Erschöpfung der Besatzung |
Ort | Sharm el-Sheikh, Ägypten |
Festnahmen | 1 |
Schaden in € | 10000 |
Quellen |