Teenager-Sommerliebe: Nach 26 Jahren wieder vereint

Eine Teenager-Romanze im Sommer 1993, die 26 Jahre später zu einer herzlichen Wiedervereinigung führt. Erfahren Sie, wie Kerri und Dirk ihre Liebe nach all der Zeit neu entdeckten.
Eine Teenager-Romanze im Sommer 1993, die 26 Jahre später zu einer herzlichen Wiedervereinigung führt. Erfahren Sie, wie Kerri und Dirk ihre Liebe nach all der Zeit neu entdeckten.

Als die amerikanische Teenagerin Kerri Cunningham im Sommer 1993 von ihren Eltern nach Europa geschleppt wurde, war sie alles andere als begeistert. „Geschleppt“ mag dramatisch klingen, aber genau so empfand die 14-jährige Kerri zu dieser Zeit die Reise. Ihre Reaktion auf die Urlaubspläne war geprägt von der typisch jugendlichen Einstellung: „Oh, das nimmt mir die Sommerferien, und ich möchte lieber mit meinen Freunden abhängen.“ Ihre Strandstadt in den Hamptons, New York, zu verlassen, war das Letzte, was sie wollte.

Ein unerwartetes Abenteuer

„Ich hatte große Angst vor der Reise“, erklärt Kerri heute gegenüber CNN Travel. Rückblickend sagt Kerri, dass sie damals wirklich eine „verwöhnte, teenagerhafte Haltung“ hatte. Die Reise begann zunächst im Vereinigten Königreich, gefolgt von Frankreich und gipfelte schließlich in einer zweiwöchigen Bustour durch Italien – eine unglaublich gute Gelegenheit, die sie damals nicht zu schätzen wusste. Heute erkennt Kerri, wie viel Glück sie hatte: Ihre Eltern wollten ihren Töchtern die Welt zeigen. Doch für die Teenager-Kerri war der Gedanke an die Zeit fernab ihres Lebens in New York überwältigend.

Ein entscheidendes Treffen

Die ersten Tage der Reise verliefen für Kerri ereignislos, zumindest in ihren Augen. Während sie mürrisch durch das Vereinigte Königreich zog und mit den anderen Tourteilnehmern eine Fähre von Dover, England, nach Calais, Frankreich, bestieg, war sie zwar froh, dass zwei ihrer Schwestern mit auf dieser Reise waren, doch die Abneigung gegenüber der Reise blieb. „Und dann sah ich Dirk“, erinnert sich Kerri. „Und plötzlich wurde alles besser.“

Während das Schiff den Ärmelkanal überquerte und die weißen Klippen von Dover in die Ferne rückten, kamen Kerris Eltern ins Gespräch mit einer englischen Familie, den Stevenses, die ebenfalls auf dem Weg zur Kontinentalkreuzfahrt nach Italien waren. Dirk, deren 15-jähriger Sohn, war wie Kerri ein widerwilliger Begleiter auf dem Familienurlaub. Doch sein Lächeln bewirkte, dass sich Kerris Stimmung sofort hob. Kerri fand ihn „so attraktiv“. „Ich war sofort verzaubert“, gesteht sie. „In dieser Zeit war Hugh Grant wirklich angesagt, und er hatte so eine junge Hugh-Grant-Frisur. Als amerikanisches Mädchen war Hugh Grant der Mann.“

Ein Sommer voller Erinnerungen

Die beiden Teens saßen bald nebeneinander, tauschten Kopfhörer aus und hörten Musik von Kerris Walkman. Auch ihre Eltern verstanden sich schnell. „Wir kamen sofort ins Gespräch und verstanden uns gut“, erinnert sich Dirk. Ihre Väter waren ähnlich gestrickt und hatten Spaß daran, Dinge auseinanderzunehmen und neu zu erfinden.

Als die Gruppe die Fähre in Frankreich verließ und den Bus nach Italien bestieg – mit Stopps hier und da auf der Route – wuchs die Verbindung zwischen den beiden Familien. „Unsere Väter waren irgendwo in einer Kneipe oder holten sich einen Drink, und die Mütter gingen shoppen“, erzählt Kerri. Die Freundschaft ihrer Eltern festigte die Verbindung zwischen Kerri und Dirk, und sie bewunderte, wie Dirk mit seiner Familie umging. Dirk, dessen Vater im Rollstuhl saß, half oft, seinen Vater über die gepflasterten Straßen Italiens zu navigieren.

Kerri war beeindruckt, wie Dirk immer „die positive Seite in allem sah“. Seine freundliche und heitere Art machte einen bleibenden Eindruck auf sie. „Ich hatte noch nie jemanden in meinem Alter getroffen, der so mit sich selbst und seiner Familie im Reinen war und mich und meine Familie so akzeptierte“, sagt Kerri. Nach langen Gesprächen mit den Eltern und während Kerris Schwestern beschäftigt waren, stahlen Kerri und Dirk Zeit füreinander.

Eine Wiedervereinigung der Herzen

Am Ende der zweiwöchigen Tour versprachen sich die Cunninghams und die Stevenses, in Kontakt zu bleiben. Es gab bereits Pläne, sich im folgenden Sommer wiederzusehen. Der Abschied fiel den beiden jedoch alles andere als leicht; Dirk beschreibt es als „schrecklich“. „Gerade als man jemanden Besonderen findet, muss man sich verabschieden“, erinnert er sich.

Die Cunninghams und die Stevenses blieben in ihren jeweiligen Heimatstädten in Kontakt. „Ich weiß noch, dass wir uns gegenseitig Informationen ausgetauscht haben“, sagt Dirk. Ein Plan wurde geschmiedet: Die Stevenses würden im Sommer 1994 New York besuchen und bei den Cunninghams auf Long Island wohnen.

Die Reise zur Liebe

Während des Countdowns zu diesem Wiedersehen schrieben sich Kerri und Dirk Briefe, schickten sich Zeitschriftenartikel und berichteten über ihr Leben. Sie genossen lange Telefongespräche. „Mein Vater war sehr streng, deshalb durfte ich nicht mit vielen Jungs telefonieren“, erzählt Kerri. Dirk war eine Ausnahme. „Im Gegensatz zu anderen Jungs in unserem Alter hatte er keine Angst, mit meinen Eltern zu telefonieren“, sagt Kerri.

Das Jahr verging wie im Flug, und als Kerri Dirk schließlich an ihrem Long Island-Strand im Sommer 1994 wiedersah, fühlte sie sich „wie zu Hause“. Ihr erster Gedanke galt seinem herzlichen Begrüßungswort: „darling“. „Ich weiß, das ist eine englische Angelegenheit“, sagt Kerri, „aber als er mich ‚darling‘ nannte, fiel es mir schwer, nicht zu schmelzen.“ Die beiden verbrachten jeden möglichen Moment zusammen, genossen lange Nächte und stärkten ihre Verbindung, auch wenn sie sich der Unsicherheiten der Zukunft bewusst waren.

Der Lauf der Zeit

Nach ihrem Sommer in New York schrieben Kerri und Dirk weiterhin Briefe und telefonierten miteinander, aber als sie die Schule beendeten, wurde die Kommunikation leider immer weniger. Sie alle zwei Monate zu telefonieren, wurde zur Norm, bis die Gespräche ganz ausblieben. In der Mitte der 90er Jahre gab es noch kein einfaches Social Media, um in Kontakt zu bleiben.

Beide waren sehr beschäftigt mit dem Studium, der Arbeit und ihrem Leben. Dennoch dachten sie oft aneinander, auch wenn sie nicht in Kontakt waren. Die beiden Familien hielten weiterhin Kontakt. „Meine Mutter hat mir Informationen über Kerri und ihre Familie erzählt“, erinnert sich Dirk.

Neuanfang im Erwachsensein

Im Jahr 2001, während Kerri an der Hochschule und einem schmerzhaften Verlust gegenüberstand, fragte Dirks Mutter an, ob sie Kerri und Dirk nach Paris einladen dürfe. Kerri nahm an und die Vorfreude auf das Wiedersehen wuchs. Als Dirk sie im Februar 2001 vom Flughafen abholte, war es, als wären sie nie getrennt gewesen.

Die zweite Romanze begann in Paris und brachte eine besondere Atmosphäre mit sich. Die beiden erwachsenen Kin hätte ganz anders agiert – sie hatten ihre Lebensabschnitte bewältigt. Doch der Rückblick auf ihre Kindheit und die Verbindung, die sietausend Meilen überbrückt, sie waren sich einig, dass sie nie aufgehört hatten, füreinander zu schwärmen.

Gemeinsam in die Zukunft

Heute, sechs Jahre nach ihrer Wiedervereinigung in Irland, sind Kerri und Dirk ein Paar in ihren Vierzigern und leben als Team zusammen. Durch ihre Familien bleiben sie mit den Geschehnissen in ihren Leben verbunden und genießen die wohlverdiente Zeit miteinander.

Kerri reflektiert heute: „Wir haben das Band, das uns immer verbunden hat, erneut gestärkt. Dieses Gefühl, dass wir füreinander geschaffen sind, wird nie schwächer.“ Sie fügt hinzu: „Die Moral unserer Geschichte ist, spontan zu bleiben und das Leben, auch wenn es herausfordernd ist, in vollen Zügen zu genießen. Wir sind letztendlich immer zusammengekommen.“

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