Gänsegeier „Z26“ erobert Kärnten: Ein Erfolg des Artenschutzes!
St. Lorenzen im Lesachtal, Kärnten, Österreich - Ein Gänsegeier, der 2004 im Innsbrucker Alpenzoo geschlüpft ist, wurde kürzlich in St. Lorenzen im Lesachtal, Kärnten, gesichtet. Der Vogel ist mit einem Markierungsring mit der Kennzeichnung „Z26“ versehen. Dieser Gänsegeier wurde im selben Jahr seiner Geburt an die italienische Geierstation übergeben und 2007 im Rahmen eines Artenschutzprogramms erfolgreich ausgewildert. Die Beobachtung dieser beiden Gänsegeier wird als Erfolg eines grenzüberschreitenden Artenschutzprojekts gewertet. Wie der Alpenzoo-Direktor André Stadler betont, haben solche Programme eine nachhaltige Wirkung auf die Erhaltung der Artenvielfalt in der Region.
Die Entdeckung des Gänsegeiers erfolgte durch einen aufmerksamen Naturbeobachter, der die Vögel fotografierte. Dies verdeutlicht das Engagement der Gemeinschaft, sich für den Schutz und das Überleben dieser wichtigen Arten einzusetzen. Gänsegeier sind nicht nur für ihre beeindruckenden Flügelspannweiten bekannt, sondern auch für ihre Bedeutung im Ökosystem, wo sie eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Krankheiten spielen und zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen.
Die Rolle der Geier im Ökosystem
Geier tragen maßgeblich zur Gesundheit von Ökosystemen bei, indem sie Tierkadaver beseitigen und damit die Ausbreitung von Krankheiten verhindern. Diese Rolle wird von verschiedenen Naturschutzorganisationen anerkannt und gefördert, wie beispielsweise von der Akademie in Zusammenarbeit mit dem Zoo Salzburg, wo verletzte Geier gepflegt werden. Der Zoo dient als Zufluchtsort für Vögel, die in der Wildnis nicht überlebensfähig sind. Dort wird auch Mönchsgeier Yoyo gepflegt, der nach einem schweren Unfall im Januar 2023 in den Zoo gebracht wurde.
Der Zoo hat zudem sechs Gänsegeierdamen aus Spanien aufgenommen, die ebenfalls verletzt sind. Während zwei von ihnen dauerhaft flugunfähig bleiben, wird für die anderen vier ein neues Zuhause gesucht. Der Zoo wird von Besuchern und dem Team gleichermaßen geschätzt, und es wird darauf abgezielt, einen erfüllten Lebensraum für die flugunfähigen Geier zu schaffen, während flugfähige Nachkommen in die Freiheit entlassen werden.
Internationale Anstrengungen zum Schutz von Gänsegeiern
Zusätzlich zu den erfolgreichen Projekten in Österreich engagiert sich der Allwetterzoo Münster seit 2011 in der Zusammenarbeit mit der Naturschutzorganisation Green Balkans. Ein junger Gänsegeier aus dem Allwetterzoo hat kürzlich seine Auswilderungsreise in Bulgarien begonnen. Dieser Geier, das 15. Tier, das in diesem Programm betreut wird, wurde in einer Transportbox von Frankfurt nach Sofia geflogen und weiter nach Stara Zagora zur Auswilderungsstation gebracht.
In Bulgarien wird der Gänsegeier zunächst in einer Voliere untergebracht, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen, bevor er fliegen kann. Nach der Auswilderung werden die Geier über sogenannte Geier-Restaurants mit Nahrung versorgt, um ihre Ernährung sicherzustellen und sie weiterhin zu beobachten. Solche Initiativen sind entscheidend, insbesondere da Gänsegeier in Europa unter Nahrungsmangel leiden, der durch die Entsorgung von Kadavern durch Jäger und Weidehalter verursacht wird.
Die Zusammenarbeit zwischen Zoos und Naturschutzorganisationen zeigt, wie wichtig es ist, die Öffentlichkeit über den Schutz von Geiern aufzuklären und das Bewusstsein für ihre Rolle im Ökosystem zu stärken. Gänsegeier stellen für Menschen keine Gefahr dar und ihre Population außerhalb Europas ist nicht bedroht. Dennoch erfordern sie nachhaltige Schutzmaßnahmen, um in ihren natürlichen Lebensräumen zu überleben.
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Ort | St. Lorenzen im Lesachtal, Kärnten, Österreich |
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