Iran plant: 6.000 neue Zentrifugen – droht ein nuklearer Wettlauf?
Geneva, Schweiz - Iran hat die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) darüber informiert, dass es plant, über 6.000 neue Zentrifugen zur Urananreicherung zu installieren. Diese explosive Ankündigung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da Iran sich auf Gespräche mit Großbritannien, Frankreich und Deutschland in Genf vorbereitet. Die IAEA hat in einem vertraulichen Bericht die Pläne Irans detailliert dargelegt, die auch die Aktivierung zusätzlicher Zentrifugen umfassen, die bereits in Betrieb sind. Dies folgt auf eine scharfe Zurechtweisung durch den IAEA-Vorstand, die auf Drängen der westlichen Nationen erging.
Die IAEA hebt hervor, dass Iran beabsichtigt, 18 zusätzliche Kaskaden von IR-4-Zentrifugen in der Anlage Natanz zu installieren, wobei jede Kaskade 166 Maschinen umfasst. Diese erhöhte Kapazität könnte die Urananreicherung erheblich beschleunigen und das Risiko einer nuklearen Proliferation steigern. Trotz dieser aggressiven Schritte hat Teheran wiederholt bestritten, Atomwaffen zu entwickeln, und sich verpflichtet, den Gehalt an hochangereichertem Uran auf maximal 60 Prozent zu begrenzen – weit entfernt von den 90 Prozent, die für eine Bombe erforderlich sind.
Gespräche in Genf und geopolitische Spannungen
Die Gespräche in Genf finden nur zwei Monate vor der Rückkehr von US-Präsident Donald Trump ins Weiße Haus statt, der während seiner ersten Amtszeit eine Politik des „maximalen Drucks“ gegen Teheran verfolgte. Diese Strategie führte zur einseitigen Rücknahme der USA aus dem Iran-Atomabkommen von 2015. In Reaktion darauf hat Iran seine nukleare Anreicherung intensiviert. Majid Takht-Ravanchi, ein Stellvertreter des Außenministers, wird Iran bei den Verhandlungen vertreten.
Bei einem Treffen mit Enrique Mora, dem stellvertretenden Generalsekretär der EU-Außenpolitik, wurden Themen wie die militärische Unterstützung Irans für Russland, die nukleare Problematik und Menschenrechte angesprochen. Kazem Gharibabadi, Irans stellvertretender Außenminister, kritisierte die EU für ihr „egoistisches Verhalten“ in Bezug auf die Ukraine und die iranische Nuklearfrage. Inmitten dieser Spannungen hat Israels Premierminister Benjamin Netanyahu erklärt, dass Israel alles tun werde, um zu verhindern, dass Iran eine Atomwaffe erwirbt, nachdem Araghchi gewarnt hatte, dass Teheran seine Entwicklung einer solchen Waffe wieder aufnehmen könnte, falls westliche Sanktionen wieder in Kraft treten.
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Ort | Geneva, Schweiz |
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