Russisches Uran für Lingen: Alarm bei Niedersachsens Umweltminister!
Lingen, Niedersachsen, Deutschland -
Die Brennelementefabrik in Lingen, Landkreis Emsland, hat im Jahr 2024 einen deutlichen Anstieg bei den Importen von Uran aus Russland verzeichnet. Laut Berichten von NDR stiegen die Lieferungen um rund 66 Prozent auf insgesamt 68,8 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Damit macht russisches Uran etwa ein Viertel der gesamten Importe der Fabrik aus.
Die Brennelementefabrik verarbeitet die importierten Brennstofftabletten zu Brennstäben und -elementen für europäische Atomkraftwerke. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) äußerte in diesem Zusammenhang Bedenken über die wachsende Abhängigkeit von russischem Uran und forderte die Europäische Union auf, Sanktionen gegen solche Importe zu beschließen. Er warnte, dass Russland durch diese Geschäfte seinen Einfluss auf den Atomsektor ausweiten könnte.
Importverhältnis und zukünftige Planungen
Im Jahr 2022 wurden bereits 68,8 Tonnen Uran aus Russland an die Fabrik geliefert, was die zunehmende Tendenz verdeutlicht. Insgesamt importierte die Fabrik 284,7 Tonnen Uran, wobei etwa 24 Prozent davon russisches Uran ausmachte, wie Stern berichtet. Meyer kritisierte die Abhängigkeit und forderte eine Reduzierung dieser. Zudem betonte er, dass Uran aus demokratischen Ländern wie Kanada oder Australien bezogen werden sollte.
Ein weiteres Anliegen von Meyer ist die enge Zusammenarbeit der Brennelementefabrik mit russischen Atomkonzernen. Die Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF), eine Tochtergesellschaft von Framatome, plant ab 2024 die Herstellung von Brennelementen für russische Reaktortypen in Lingen. Diese Aktivitäten stehen im Zusammenhang mit einer bereits 2021 geschlossenen Kooperation zwischen Framatome und dem russischen Staatskonzern Rosatom.
– Übermittelt durch West-Ost-Medien
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Vorfall | Umwelt |
Ort | Lingen, Niedersachsen, Deutschland |
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