Weltführer gedenken der Befreiung von Auschwitz vor 80 Jahren

Weltpolitiker gedenken am Montag in Polen der Befreiung von Auschwitz vor 80 Jahren. Überlebende und deren Begleiter sind eingeladen, beim Holocaust-Gedenktag gemeinsam zu erinnern.
Weltpolitiker gedenken am Montag in Polen der Befreiung von Auschwitz vor 80 Jahren. Überlebende und deren Begleiter sind eingeladen, beim Holocaust-Gedenktag gemeinsam zu erinnern.

Am Montag werden sich führende Persönlichkeiten aus der ganzen Welt in Polen versammeln, um den Holocaust-Gedenktag und den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zu begehen.

Teilnehmer der Gedenkveranstaltung

Unter den Teilnehmern befinden sich der britische Monarch König Charles, der deutsche Kanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron. Die Veranstaltung beginnt in einem Zelt, das über dem berüchtigten Eingangstor des ehemaligen Vernichtungslagers errichtet wurde.

Einladung an Überlebende

Alle verbleibenden Überlebenden von Auschwitz sind eingeladen, an den Gedenkfeiern teilzunehmen, wobei sie eine Begleitperson mitbringen dürfen. Laut einer Erklärung des Auschwitz-Gedenkens und Museums sind sich die Verantwortlichen der physischen und emotionalen Herausforderungen bewusst, die die Teilnahme an dieser Veranstaltung mit sich bringt.

Michael Bornstein, der als Kind sieben Monate lang in Auschwitz überlebte, erklärte: „Nichts wird einfach sein bei meiner Rückkehr.“ Ein zentrales Symbol des 80. Jahrestages ist ein Frachtwaggon, der direkt vor dem Haupteingang platziert wird. Dieser Waggon ist den etwa 420.000 ungarischen Juden gewidmet, die nach Auschwitz deportiert wurden.

Erinnerung an die Opfer

Zwischen 1940 und 1945 wurden in dem Konzentrationslager etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet, viele davon Juden sowie andere Opfer des Dritten Reiches, darunter Polen, Roma und sowjetische Kriegsgefangene.

Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar 2005 zum Internationalen Holocaust-Gedenktag. Dieser Tag wird jährlich begangen und erinnert an die Befreiung von Auschwitz im Jahr 1945 sowie an die sechs Millionen Juden, die unter den Nazis ihr Leben verloren.

Globale Reflexion und Gedenken

Das Museum betont, dass die Veranstaltung am Montag die Möglichkeit bietet, gemeinsam zu gedenken und global zu reflektieren. Dies geschieht in einer Zeit, in der antisemitische Sentimente in Europa zunehmen, eine Entwicklung, die unter anderem durch den Konflikt im Nahen Osten befeuert wird. Israel hat als Antwort auf Terroranschläge der palästinensischen Militärgruppe Hamas am 7. Oktober 2023 einen Krieg gegen Gaza begonnen.

Wie eine Umfrage der Europäischen Union Agentur für Grundrechte (FRA) aus dem Juni zeigt, gab es seit Oktober 2023 einen Anstieg antisemitischer Vorfälle in Europa. Einige jüdische Gemeinschaftsorganisationen berichteten von einem Zuwachs von mehr als 400%.

Die Auswirkungen auf jüdische Gemeinschaften

Von den von der FRA Befragten gaben 76% an, dass sie ihre jüdische Identität zumindest gelegentlich verbergen, und 34% vermeiden jüdische Veranstaltungen oder Orte aus Angst um ihre Sicherheit. Die Direktorin der FRA, Sirpa Rautio, sagte: „Europa erlebt eine Welle des Antisemitismus, die teilweise durch den Konflikt im Nahen Osten bedingt ist. Dies schränkt die Möglichkeit jüdischer Menschen ein, sicher und mit Würde zu leben.“

Zusätzlich haben die Ereignisse im Nahen Osten zu einem Anstieg von islamophoben Vorfällen in ganz Europa geführt, einschließlich Brandstiftungen, verbalen und physischen Übergriffen sowie gezielten Angriffen auf Moscheen.

Details
Quellen