Kunststoffgranulat verseucht Haselwurzbach – Feuerwehr im Einsatz!

Hohenems, Österreich - Am Mittwochvormittag, den 16. April 2025, kam es zu einem Vorfall in Hohenems, der die lokale Umwelt in den Fokus rückte. Ein Arbeiter eines Transportunternehmens hatte beim Abladen von 900 kg schweren Behältern mit Kunststoffgranulat einen Fehler gemacht. Ein Behälter rutschte von der Palette, fiel zu Boden und das Granulat trat aus. Teil des Inhalts gelangte in den Haselwurzbach, was zu einer leichten Gewässerverunreinigung führte. Aufgrund dieses Vorfalls waren schnell die Feuerwehr Hohenems sowie die Polizei im Einsatz, um Maßnahmen zu ergreifen und eine Gefährdung der Umwelt sowie des Trinkwassers zu verhindern.

Die örtlichen Einsatzkräfte errichteten eine vorübergehende Wassersperre und sorgten dafür, dass das Granulat aus dem Bach entfernt und fachgerecht entsorgt wurde. Laut einem Mitarbeiter der Wasserwirtschaft des Amtes der Vorarlberger Landesregierung gab es jedoch keine ernsthaften Gefahren für die Umwelt oder das Trinkwasser. Es handelt sich um eine weitere Mahnung an die Bedeutung der sicheren Handhabung von Kunststoffgranulaten.

Hintergrund zur Problematik von Kunststoffgranulaten

Die Verunreinigung durch Kunststoffgranulate ist nicht nur ein lokales Problem, sondern betrifft zahlreiche Regionen weltweit. Laut einem Positionspapier von PlasticsEurope unterstützen Branchenverbände der Kunststofferzeuger, Verarbeiter, Transporteure sowie Recycler Maßnahmen zur Reduzierung von Verlusten dieser Materialien in der Umwelt. Ein zentrales Ziel ist die Reduzierung von Mikroplastik bis 2030.

Zu den unterstützten Maßnahmen zählen verbindliche und harmonisierte Regulierungen für alle Akteure, die mit Kunststoffgranulaten arbeiten. Das umfasst auch die Einhaltung gesetzlicher Mindestanforderungen an die Verpackung sowie Managementkonzepte für die vollständige Eindämmung von Kunststoffgranulatverlusten, welche von unabhängigen Prüfungen und Zertifizierungen begleitet werden sollen.

Die globale Kunststoffproduktion und ihre Herausforderungen

Weltweit werden jährlich rund 400 Millionen Tonnen Kunststoff produziert. Die Vielfalt und Persistenz des Materials machen Kunststoff zu einem zentralen Bestandteil modernster Lebensweise, bringen jedoch auch erhebliche Umweltproblematiken mit sich. Kunststoffe gelangen als Abfälle oder Mikroplastik in die ökologischen Systeme. Dies geschieht durch verschiedene Ursachen wie Produktionsverluste, Verwitterung, Littering und veränderte Wetterbedingungen. Laut dem Fraunhofer UMSICHT wird von einer zukünftigen Zunahme der Kunststoffemissionen ausgegangen, bedingt durch Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum.

Die Notwendigkeit, bestehende Wissenslücken zu schließen und die Emissionen sowie Abfälle von Kunststoffen zu reduzieren, wird als unverzichtbar erachtet. Daher wird ein Fokus auf zirkuläre und biobasierte Lösungsansätze gelegt. Fraunhofer UMSICHT arbeitet interdisziplinär an dem Thema Kunststoff in der Umwelt und bietet umfassende Dienstleistungen an, um technische Lösungen zu entwickeln und nachhaltige Bewertungen vorzunehmen.

Die Geschehnisse in Hohenems verdeutlichen die drängende Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Handhabung von Kunststoffgranulaten, sowohl im Alltag als auch in der Industrie. Der Vorfall mahnt alle Beteiligten zur Wachsamkeit, um solche Verunreinigungen in Zukunft zu vermeiden.

Details
Vorfall Verschmutzung
Ursache Arbeiter eines Transportunternehmens lud 900 kg schwere Behälter mit Plastikgranulat ab
Ort Hohenems, Österreich
Quellen