Nigerianisches Kino: My Father’s Shadow feiert Premiere in Cannes

Nigeria wird bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes vertreten sein. Erstmals in der fast 80-jährigen Geschichte des Festivals wurde ein Film aus dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas in die offizielle Auswahl aufgenommen.
Über den Film: „My Father’s Shadow“
„My Father’s Shadow“, geschrieben und inszeniert von Akinola Davies Jr. und mitverfasst von seinem Bruder Wale Davies, erzählt die Geschichte von Ṣọpẹ́ Dìrísù (“Slow Horses”, “Gangs of London”). Der Film spielt in Lagos in der Nachwirkung der Präsidentschaftswahlen von 1993 und begleitet Dìrísùs Vater sowie die beiden Söhne Remi und Akin auf ihrer Odyssee durch die Stadt, während sie mit den tumultartigen Folgen der Wahl konfrontiert werden.
Eine bedeutende Produktion
Davies Jr.s semi-autobiografisches Debüt, produziert von Element Pictures in Zusammenarbeit mit Fatherland Productions und Crybaby, hat bereits starke Unterstützung in Form des Verleiher MUBI, der die Rechte für Nordamerika und andere Regionen sicherte, noch bevor die Nachricht von der Cannes-Premiere bekannt gegeben wurde. Dies verleiht dem Film zusätzlichen Hype.
Wettbewerbsteilnahme und Bedeutung
Der Film wird im Rahmen von „Un Certain Regard“ gezeigt – einem Wettbewerb für Debüt- und aufstrebende Filmemacher. Fatherland kündigt an, dass dies der erste nigerianische Film in dieser Kategorie ist.
Auf die Nachricht reagierte Davies Jr. mit den Worten: “Dies ist ein Beweis für all jene, die sich der Erzählung authentischer nigerianischer Geschichten widmen: von den Teams bis zu den unzähligen Technikern, die unsere Filmindustrie antreiben. Es ehrt alle, die die Grundlage für das nigerianische Kino geschaffen haben – vergangen, gegenwärtig und zukünftig.”
Positive Rückmeldungen von Produzenten
Funmbi Ogunbanwo, Mitproduzent und Geschäftsführer von Fatherland Productions, erklärte: “Es ist ein unglaubliches Gefühl, unsere voll und ganz nigerianische Geschichte – verwurzelt in Wale und Akins Erfahrungen mit dem Verlust ihres Vaters in jungen Jahren – auf einer weltweiten Bühne zum Leben zu bringen.” Er fügte hinzu: “Wir haben Yoruba, Pidgin und bekannte Straßen Namen aus Lagos und Ibadan integriert, um das Wesen unserer Heimat einzufangen.”
Afrika beim Cannes Filmfestival 2025
Das Cannes Filmfestival kündigte an, dass 2.909 Spielfilme gesichtet wurden, um das Programm für 2025 aufzustellen. Neben „My Father’s Shadow“ wird es noch weitere afrikanische Beiträge geben. Darunter befindet sich „Aisha Can’t Fly Away“ des ägyptischen Filmemachers Morad Mostafa, der die Geschichte einer somalischen Frau in Kairo erzählt, sowie „Promised Sky“ des französischen Tunesiers Erige Sehiri.
Historische Perspektiven
Trotz der Tatsache, dass Nigeria die größte und produktivste Filmindustrie des Kontinents hat, war die Repräsentation bei den Filmfestspielen bislang gering. Bisher zeigten nigerianische Produktionen meist in Nebenveranstaltungen des Festivals, doch eine Teilnahme an der offiziellen Auswahl konnte bislang nicht nachgewiesen werden.
Nigerias großer Auftritt in Cannes
Nigeria wird sich in diesem Jahr auf dem Festival stark präsentieren, unter anderem mit einem nationalen Pavillon. Das Ministerium für Kunst, Kultur und Tourismus wird im Rahmen der Kampagne „Destination 2030; Nigeria Everywhere“ das Projekt Screen Nigeria ins Leben rufen. Ziel dieser breiten Initiative ist es, bis 2030 zwei Millionen Arbeitsplätze in den kreativen und touristischen Sektoren zu schaffen und 100 Milliarden Dollar zum BIP Nigerias beizutragen.
Der 78. Cannes Film Festival findet vom 13. bis 24. Mai statt. Das Premiere-Datum für „My Father’s Shadow“ und dessen Kinostart werden noch bekannt gegeben.
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