Hallenbäder in Gefahr: Kommunale Finanzkrisen treffen die Schwimmanlagen!

Im Landkreis München, speziell in der Gemeinde Haar, gibt es ernsthafte Bedenken bezüglich der Funktionsfähigkeit öffentlicher Einrichtungen. Die Gemeinde kündigte auf Facebook die Schließung des Jagdfeld-Hallenbades an, aufgrund eines „akuten und leider umfangreicheren technischen Defekts“. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass die finanzielle Situation der Gemeinde es wahrscheinlich macht, dass kostenintensive Baumaßnahmen nicht finanziert werden können.

Nach der ersten Ankündigung gab es jedoch Entwarnung: Der technische Defekt stellte sich als nicht so gravierend heraus. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass zukünftige technische Probleme den Schwimmunterricht sowie das Seniorenschwimmen beeinträchtigen könnten, wie Süddeutsche.de berichtete.

Schließung des Hallenbades in Greffern

Zusätzlich sorgt die endgültige Schließung eines weiteren Hallenbades im Nachbarort Greffern für Aufsehen. Dieses wird bis Ende März 2025 geöffnet sein, danach wird der Betrieb eingestellt. Die Entscheidung zur Schließung wurde in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung in Rheinmünster bekannt gegeben. Der Bürgermeister Thomas Lachnicht (CDU) informierte die Anwesenden über die finanziellen Herausforderungen der Gemeinde, die mit einem Fehlbetrag von bis zu vier Millionen Euro im laufenden Betrieb konfrontiert ist.

Die wirtschaftliche Lage wird durch steigende Inflation, höhere Umlagen und gesunkene Einwohnerzahlen zusätzlich belastet. Für 2025 wird ein Defizit von rund 3,7 Millionen Euro prognostiziert, mit weiteren Defiziten für die Jahre 2026 (5,6 Millionen Euro), 2027 (4 Millionen Euro) und 2028 (3,6 Millionen Euro). Damit die Gemeinde ihre Finanzen wieder in den Griff bekommen kann, muss sie zum ersten Mal seit über 20 Jahren einen Kredit aufnehmen, dessen Höhe ursprünglich auf 2,3 Millionen Euro angesetzt war und nun auf 300.000 Euro reduziert wurde.

Ein umfassendes Konsolidierungskonzept wird gefordert, das unter anderem von Studenten der Hochschule Kehl unterstützt wird. Die jährlichen Kosten des Hallenbades belaufen sich auf rund 300.000 Euro, hinzu kommen zusätzliche Investitionen von 86.000 Euro für einen neuen Kassenautomaten sowie die Sanierung der Beckenrinne. Der Schwimmunterricht der Realschule Rheinmünster wird künftig im Schwarzwaldbad Bühl stattfinden, während die Grundschulen ihren Schwimmunterricht einstellen müssen.

Die Gemeinde hat sich um einen mobilen Schwimmcontainer bei der Josef Wund Stiftung beworben, um Kleinkindern weiterhin Schwimmunterricht anzubieten. Bürger werden zudem ermutigt, Schwimmbäder in den Nachbargemeinden Rheinau, Bühl oder Drusenheim zu nutzen. Zehnerkarten sollen bis Ende März aufgebraucht werden, während Jahreskarteninhaber ihr Geld zurückerhalten. Über die endgültige Schließung des Hallenbades soll in der nächsten Gemeinderatssitzung Ende Januar 2025 entschieden werden, wie bnn.de berichtete.

– Übermittelt durch West-Ost-Medien

Details
Vorfall Infrastruktur
Ursache technischer Defekt,finanzielle Herausforderungen
Ort Haar, Deutschland
Quellen