Späte Erstgeburten: Risiken steigen, Mütter müssen aufpassen!

Klinik Donaustadt, Wien, Österreich - Eine aktuelle Studie eines Wiener Forschungsteams beleuchtet die Auswirkungen spätter Erstgeburten in wohlhabenden Ländern und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken für Mütter und Neugeborene. Laut dem Bericht von Krone hat sich das Durchschnittsalter der Mütter bei der ersten Geburt in Österreich innerhalb von 40 Jahren von 23,8 auf 30,3 Jahre erhöht. Diese Entwicklung ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter längere Ausbildungszeiten, ein verändertes Rollenbild der Frauen und die berufliche Situation junger Mütter.

Die Forschung zeigt, dass späte Erstgeburten, insbesondere bei Frauen ab 35 Jahren, signifikant mit einer höheren Rate an Frühgeburten und Kaiserschnitten verbunden sind. In ihrer Untersuchung, die Daten von 6831 Babys analysierte, stellte das Team erhöhte Risiken für gesundheitliche Komplikationen fest. Während das Risiko für Frühgeburten bei Frauen von 20 bis 34 Jahren die Basislinie darstellt, besitzen Frauen ab 35 ein 1,32-faches und Frauen ab 40 ein 2,35-faches Risiko.

Komplikationen bei späten Frühchen

Besonders betroffen sind die sogenannten späten Frühchen, die zwischen der 34. und 36. Schwangerschaftswoche geboren werden. Laut Ich bin Mutter haben diese Kinder ein höheres Risiko für gesundheitliche Probleme. Etwa 9 % der Babys werden vor der 37. Woche geboren, wobei die Mehrheit späte Frühchen sind. Ein Beispiel ist die Geburt der kleinen Matilda, die als spätes Frühchen mit 35+0 Wochen zur Welt kam und nach nur zwei Tagen auf der Neugeborenen-Intensivstation mit Symptomen wie Gelbsucht und Trinkschwierigkeiten zu kämpfen hatte, wie Apotheken Umschau berichtet.

Die häufigsten Komplikationen, die bei späten Frühgeborenen auftreten können, sind Atemprobleme aufgrund unreifer Lungen, Unterzuckerung und Entwicklungsverzögerungen. Auch die Risiken für Infektionen und Atemwegserkrankungen sind erhöht. Professor Christian Poets empfiehlt, geplante Kaiserschnitte erst nach der 39. Woche durchzuführen, um diese Risiken zu verringern.

Besondere Pflege und Nachsorge

Statistiken zeigen, dass die Krankenhauswiederaufnahmeraten für späte Frühgeburten zwei- bis dreimal höher sind als bei termingeborenen Kindern. Eine angemessene Nachsorge in den ersten Lebensjahren ist daher entscheidend für deren Wohlbefinden. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören unter anderem das ausschließliche Stillen, Haut-zu-Haut-Kontakt und eine sorgfältige Überwachung der Ernährung.

Die Studie des Wiener Forschungsteams trägt zur Diskussion über die Herausforderungen bei späten Erstgeburten und deren Auswirkungen auf Mütter und Kinder bei. Mit dem Anstieg des durchschnittlichen Alters bei Geburten wird es immer wichtiger, junge Mütter über die möglichen Gesundheitsrisiken aufzuklären und die notwendigen Unterstützungsangebote bereitzustellen.

Details
Vorfall Sonstiges
Ursache längere Ausbildungswege, verändertes Rollenbild, berufliche Situation junger Frauen, Veränderungen im sozialen und wirtschaftlichen Umfeld, Wunsch nach Selbstverwirklichung, längere Ausbildungszeiten
Ort Klinik Donaustadt, Wien, Österreich
Quellen