Drohungen, Suizid und Cybermobbing: Ein erschütternder Fall erschüttert die Runde
Linz, Österreich - Am 9. April 2025 sorgte der tragische Tod von Lisa-Maria Kellermayr weltweit für Schlagzeilen. Der Fall steht im Zusammenhang mit massiven Drohungen, die Kellermayr über digitale Kanäle erhalten hatte. Roman M. (61) gab zu, Drohmails verfasst zu haben, wurde jedoch nicht für Kellermayrs Tod zur Verantwortung gezogen. In ihrem Abschiedsbrief erbrachte Kellermayr den Hinweis auf Roman M., der in seinen Mails drohte, „Kreaturen“ wie sie vor ein „Volkstribunal“ zu stellen.
Die Richterin, die den Freispruch von Roman M. ausführlich begründete, stellte fest, dass dieser lediglich wegen „gefährlicher Drohung mit Todesfolge“ angeklagt wurde. Es wurden außerdem anonym weitere Drohmails von einem unbekannten Absender mit dem Namen Claas entdeckt, die Kellermayr einen qualvollen Tod ankündigten. Die erhaltenen Drohungen setzten Kellermayr so sehr zu, dass sie in Angst lebte, was letztlich zu ihrem Suizid führte. Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die ernsten Folgen von Cybermobbing.
Die Schattenseite von Cybermobbing
Cybermobbing stellt eine bedeutende Herausforderung für die psychische Gesundheit junger Menschen in der digitalen Gesellschaft dar. Laut dem Bündnis gegen Cybermobbing können die Auswirkungen nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren Familien und Freundeskreise belasten. In extremen Fällen führen Cybermobbing und der damit verbundene psychosoziale Stress zu ernsthaften Suizidgedanken.
Die Cyberlife V Studie zeigt, dass fast ein Viertel der Cybermobbing-Opfer, was etwa 500.000 Schüler betrifft, Suizidgedanken hegte. Besorgniserregend ist, dass rund 13% der Betroffenen in ihrer Verzweiflung zu Alkohol oder Tabletten griffen. Zudem berichteten 19% der zufriedenen Schüler und 35% der unzufriedenen Schüler von Gedanken an Suizid. Solche Statistiken verdeutlichen die Dringlichkeit, die Themen Suizidprävention und psychische Gesundheit in Schulen zu adressieren.
Prävention und Unterstützung
Die Ergebnisse der Cyberlife V Studie betonen die Notwendigkeit von Präventionsarbeit im schulischen Kontext. Lehrkräfte spielen eine zentrale Rolle bei der Erkennung und Prävention von Cybermobbing. Hinweise auf betroffene Schüler können plötzliche Verhaltensänderungen, die Vermeidung sozialer Kontakte und ängstliches Verhalten im Umgang mit digitalen Geräten sein. Empfohlene Präventionsmaßnahmen umfassen Sensibilisierung und Aufklärung, die Einbindung externer Fachkräfte, die Förderung von Peer-Groups und die Stärkung der Medienkompetenz.
Zusätzlich fand im September eine Spendenaktion namens PressContinue statt, bei der bekannte Twitch-Streamer einen DeepTalk zur Suizidprävention über Twitch abhielten. Experten und das Bündnis gegen Cybermobbing diskutierten die psychischen Belastungen, denen Betroffene ausgesetzt sind. In der Öffentlichkeit muss ein offener Dialog über dieses Thema gefördert werden, um langfristig sicherzustellen, dass die Gefahren von Cybermobbing angemessen erkannt und bekämpft werden.
Details | |
---|---|
Vorfall | Suizid |
Ursache | gefährliche Drohung mit Todesfolge, Cybermobbing |
Ort | Linz, Österreich |
Festnahmen | 1 |
Quellen |