Großdemonstration in Belgrad: Vučić mobilisiert 200.000 Unterstützer!

Novi Sad, Serbien - Am Samstagabend plant der serbische Präsident Aleksandar Vučić eine Großkundgebung im Zentrum von Belgrad, um seine neue „Bewegung für das Volk und den Staat“ vorzustellen. Mehr als 200.000 Teilnehmer werden zu dieser Demonstration erwartet, die ein Zeichen für die Stärke seiner Regierung inmitten anhaltender Massenproteste setzen soll. Die offizielle Gründung der Bewegung ist bis zum nationalen Trauertag Vidovdan am 28. Juni vorgesehen. Dieser Tag erinnert an die historische Niederlage gegen das Osmanische Reich im Jahr 1389. Die neue Bewegung wird von der Regierungspartei Serbischen Fortschrittlichen Partei (SNS) getragen und soll die politische Landschaft Serbiens beeinflussen, die von zahlreichen Spannungen geprägt ist. oe24 berichtet.

Die politischen Spannungen in Serbien sind nicht neu, sie wurden jüngst durch tragische Ereignisse verstärkt. Vor einigen Tagen kam es zu einem verheerenden Einsturz des Bahnhofsvordachs in Novi Sad, welches einen Anstieg der Todeszahlen auf 14 zur Folge hatte. Unter den Opfern befand sich auch ein sechs bis sieben Jahre altes Mädchen, was die Trauer umso größer machte. Dutzende Menschen wurden verletzt, und drei von ihnen befinden sich in ernstem Zustand. Die genauen Ursachen des Unglücks sind noch unklar, aber viele fordern bereits strafrechtliche Konsequenzen. Innenminister Ivica Dacic bestätigte, dass die Bergungsarbeiten abgeschlossen sind, doch die Suche nach Überlebenden unter den Trümmern bleibt eine dringende Aufgabe. wn.de berichtet.

Proteste und politische Konsequenzen

Der tragische Vorfall hat Wellen der Empörung ausgelöst und regierungskritische Proteste weiter angeheizt, die ihren Ursprung im Herbst 2022 haben. Diese Proteste, ursprünglich von Studierenden organisiert, fordern das Ende des als autoritär bezeichneten Regimes von Präsident Vučić und verlangen mehr Rechtsstaatlichkeit sowie Maßnahmen gegen Korruption. Die Unzufriedenheit hat mittlerweile große Teile der Bevölkerung erfasst, darunter Landwirtschaft und Kultur. Die Unruhen wurden durch den Einsturz des Bahnhofsvordachs am 1. November 2024 ausgelöst, bei dem 15 Menschen starben. Die Umstände des Unglücks sind bis heute nicht vollständig geklärt, was zur Wut der Bevölkerung beiträgt. bpb.de informiert über die Proteste.

Regierungsvorstände, darunter der Bauminister Goran Vesić, mussten aufgrund der Vorfälle zurücktreten, und gegen 13 Personen wurden Anklagen erhoben. Präsident Vučić und der russische Präsident Wladimir Putin äußerten den Verdacht, dass westliche Geheimdienste hinter den Protesten stecken, die darauf abzielen, Serbien zu destabilisieren. Trotz dieser schweren Vorwürfe zeigt die Protestbewegung keine Anzeichen des Nachlassens, während regimeunterstützende Medien versuchen, die Demonstrationen zu kriminalisieren und die Zustände weiter zu provozieren. Die Lage in Serbien bleibt angespannt, während die Gesellschaft zwischen der Sehnsucht nach Veränderung und dem politischen Festhalten an tradierten Machtstrukturen hin- und hergerissen ist.

Details
Vorfall Einsturz
Ursache Korruption
Ort Novi Sad, Serbien
Quellen