Gesundheitsalarm im Fußball: FIFPro warnt vor Überlastung der Spieler!

Istanbul, Türkei - FIFA-Präsident Gianni Infantino hat in einem aktuellen Interview mit CNN die Auswirkungen des dichten internationalen Spielkalenders auf den Weltfußball thematisiert. Er äußerte, dass nur wenige Teams und Spieler, die die Finalphasen erreichen, von einer hohen Anzahl an Spielen betroffen seien. Infantino führte aus, dass sich die Gesamtzahl der Spiele im Laufe der Zeit ausbalanciere. Dabei betonte er, dass viele Spieler es vorziehen würden, Spiele auszutragen, anstatt zu trainieren.

Infantinos Äußerungen kommen in einem kritischen Kontext. Die Spielergewerkschaft FIFPro, die spanische Liga sowie der Verband der europäischen Ligen haben im Oktober 2022 eine Beschwerde bei der EU-Kommission gegen die FIFA eingereicht. Ihnen wird vorgeworfen, ihre marktbeherrschende Stellung beim internationalen Kalender von 2025 bis 2026 auszunutzen. Besonders besorgt zeigen sich die Kläger über die kommenden Turniere, insbesondere die Club-Weltmeisterschaft 2025 und die Weltmeisterschaft 2026.

Gesundheitsrisiken für Spieler

Die internationale Spielervertretung FIFPro warnt jedoch verstärkt vor den gesundheitlichen Risiken, die durch einen überfüllten Spielkalender entstehen. In Zusammenarbeit mit der digitalen Daten- und Analyseplattform „Football Benchmark“ wurde ein Bericht in Istanbul vorgestellt, der die Auswirkungen der hohen Wettkampfdichte vor allem in der Saison 2022/2023 beleuchtet. Diese Saison war durch die Weltmeisterschaft in Katar, die mitten im regulären Spielbetrieb stattfand, als eine der arbeitsreichsten bekannt.

Gemäß dem Bericht sind die Risiken für Fußballprofis vielschichtig. Sie betreffen nicht nur die Karrieredauer, sondern auch die mentale Gesundheit sowie das persönliche Leben der Athleten. Die psychischen Belastungen, die heutige Spitzenfußballer erfassen, sind höher als in früheren Generationen. Junge Talente wie Vinicius Junior (22) und Jude Bellingham (19) haben laut FIFPro bereits doppelt so viele Wettbewerbsspiele wie Spieler früherer Generationen absolviert.

Forderungen zur Entlastung

Zusätzlich warnte FIFPro vor einem erhöhten Risiko für Verletzungen und Burnout, während Durchhalteparolen wie die von Infantino in der Debatte um die Gesundheitsfürsorge der Spieler als unzureichend erachtet werden. Der Generalsekretär von FIFPro, Jonas Baer-Hoffmann, betonte die Fürsorgepflicht für die Spieler und forderte dringend Maßnahmen zur Förderung ihrer Gesundheit. Dazu zählen verbindliche Spielpausen während der Saison, die Begrenzung aufeinanderfolgender Spiele sowie eine Minimierung internationaler Reisen.

Die Herausforderungen des Spielkalenders werden voraussichtlich auch die Saison 2024/2025 weiter belasten. Die Expansion der Champions League und der Club-Weltmeisterschaft könnte zu einer Saison mit bis zu 89 Spielen für die erfolgreichsten Spieler führen, was einem Anstieg von bis zu 11 Prozent an Spielen bedeutet. Ein solches Szenario könnte die bereits angespannte Situation weiter verschärfen und die Gesundheit der Spieler zusätzlich gefährden.

Kleine Zeitung berichtet, dass die FIFA und insbesondere Infantino diese Entwicklungen kritisch beobachten sollten, um den Bedürfnissen und der Sicherheit der Fußballprofis gerecht zu werden. Für weitere Informationen über die Risiken eines vollen Spielkalenders verweisen wir auf den Bericht von Süddeutsche.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ursache überfüllter Spielkalender, psychische Belastung
Ort Istanbul, Türkei
Quellen