Johan Clarey über die Gefahren im modernen Skisport: Ein Weckruf!
Bormio, Italien - Der Ski-Welt ist nach dem schweren Sturz von Cyprien Sarrazin in Bormio ein Schock versetzt worden. Der französische Speed-Spezialist zog sich bei einem Unfall eine Hirnblutung sowie Verletzungen an Schulter, Knie und Knöchel zu. Der ehemalige Rennläufer Johan Clarey kommentierte diese tragische Situation und betonte, dass die Gesundheit des Athleten jetzt an oberster Stelle steht: „Im Moment ist das Skifahren sekundär. Er muss alles von A bis Z neu erlernen“, so Clarey in einem Exklusiv-Interview mit Eurosport.
Gefahren des modernen Skisports
Im Hinblick auf die von Sarrazin verwendeten speziellen Karbonschienen, die ihm einen aggressiveren Fahrstil ermöglichen sollten, äußerte Clarey Bedenken. Vor dem Sturz wurden bereits Diskussionen über diese Ausrüstung geführt, doch Clarey sieht keinen direkten Zusammenhang zwischen diesen Schienen und dem Unfall. „Ich bin nicht der Meinung, dass der Sturz damit in Zusammenhang steht. Auch drei andere Athleten stürzten an dieser Stelle. Das eigentliche Problem lag also eher in den sich verändernden Bedingungen“, erklärte Clarey. Zudem erinnerte er daran, dass Sarrazin bereits seit zwei oder drei Jahren mit dieser Ausrüstung fährt und daher gut mit den darauf reagierenden Dynamiken vertraut ist. Die Herausforderung liege vielmehr in den extremen Bedingungen auf der Piste, die von griffigem Schnee zu einer sehr eisigen Oberfläche wechselten, wie Der Krone berichtete.
Clarey, der ebenfalls selbst Erfahrungen mit speziellen Skiausrüstungen hat, liegen die Gefahren des aggressiven Skiens am Herzen. Er hebt hervor, dass eine strengere Regulierung durch die FIS in Betracht gezogen werden sollte, jedoch nur mit stichhaltigen Beweisen, die die Gefährlichkeit des Materials belegen. „Es geht um den Beweis, dass das Material für zu viel Aggressivität sorgt und damit gefährlich ist“, so Clarey. Aktuell steht jedoch die Genesung von Sarrazin im Vordergrund, und alle hoffen, dass er bald sein normales Leben zurückgewinnt, bevor man über den Rückkehr ins Skifahren spricht. „Es wird Monate dauern, bis wir über Skifahren sprechen können. Die Rehabilitation wird Geduld erfordern“, fügte er hinzu, was die Dringlichkeit und Schwere der Situation unterstreicht.
Details | |
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Vorfall | Körperverletzung |
Ort | Bormio, Italien |
Verletzte | 1 |
Quellen |