Tirols Abtreibungsdebatte: Regierung kündigt neue Praxis an!

Innsbruck, Österreich - Einen dramatischen Schritt in der Gesundheitsversorgung für Frauen hat die Tiroler Landesregierung am Dienstag beschlossen! Trotz der seit 1975 geltenden Fristenlösung für Schwangerschaftsabbrüche, die in Tirol nach wie vor ein sensibles Tabuthema darstellen, gibt es endlich Fortschritte. Aktuell führt nur ein Arzt, Hans Joachim Wolf, in Tirol Schwangerschaftsabbrüche durch, was die Versorgungsituation problematisch macht. Nun wird ein renommierter Gynäkologe mit finanzieller Unterstützung von rund 90.000 Euro dazu angestiftet, eine neue Praxis in Innsbruck zu eröffnen. Diese Praxis wird nicht auf dem Klinikgelände, sondern in der Nähe eingerichtet. Allerdings laufen die Vertragsverhandlungen mit dem Arzt noch, sodass der genaue Eröffnungszeitpunkt ungewiss bleibt, wie ORF Tirol berichtet.

Die Frauenpolitik in Tirol steht jedoch in der Kritik. Zeliha Arslan von den Grünen äußerte, dass die Entscheidung der Regierung lediglich eine minimalistische Lösung für ein großes Problem sei. Anstatt Schwangerschaftsabbrüche in öffentlichen Krankenhäusern anzubieten, werde nur eine privat geführte Ordination gefördert. Diese Situation ist besonders enttäuschend, kommt sie doch kurz vor dem jährlichen Weltfrauentag am 8. März. Die Kritik wird auch von SPÖ Nationalrätin Selma Yildirim unterstützt, die betont, dass Abtreibungen eine Gesundheitsleistung sind, die in allen anderen Bundesländern, wie jüngst auch in Vorarlberg, in öffentlichen Einrichtungen durchgeführt werden.

Gesundheitsstrategien für Frauen

Zusätzlich zur Unterstützung der neuen Praxis hat die Tiroler Landesregierung eine umfassende Frauengesundheitsstrategie verabschiedet, die elf Themenbereiche und 34 Handlungsfelder umfasst. Die Schwerpunkte liegen auf Prävention, Sexualpädagogik, psychischer Gesundheit und Geburtschutz. Ein zentraler Aspekt der Strategie ist der Ausbau eines „Frauengesundheitsnetzwerks“, das einen niederschwelligen Zugang zu Gesundheitsangeboten ermöglichen soll.

Die geplanten neuen Angebote für Schwangerschaftsabbrüche umfassen drei Methoden: den medikamentösen Abbruch, die chirurgische Absaugung und die Ausschabung. Diese Verfahren sollten in enger Absprache mit einem Facharzt durchgeführt werden, um die bestmögliche Betreuung für betroffene Frauen sicherzustellen, wie auf der Webseite des Schwangerschaftsabbruchs Tirol erläutert wird. Der medikamentöse Abbruch kann in den ersten neun Wochen stattfinden, während die chirurgischen Methoden während der gesamten Fristenlösung angewandt werden können, was die Komplexität und die Herausforderungen in der Reproduktionsmedizin der Region unterstreicht.

Details
Vorfall Abtreibung
Ort Innsbruck, Österreich
Schaden in € 90000
Quellen