Zuckerfalle Kindergetränke: 80% über dem empfohlenen Tageslimit!
Österreich - Aktuelle Tests zeigen alarmierende Ergebnisse bezüglich des Zuckergehalts in Kindergetränken. Laut einer Untersuchung enthalten acht von zehn getesteten Kindergetränken übermäßige Mengen an Zucker, wovon viele weit über den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Werten liegen. So ergibt sich ein Durchschnittswert von 24 Gramm Zucker pro Packung, was mehr als sechs Stück Würfelzucker entspricht. Besonders drastisch wird es bei Trinkpäckchen und Bubble Teas, die bis zu 60 Gramm Zucker pro Packung enthalten können und damit die täglich empfohlene Zuckermenge für Kinder um das Dreifache überschreiten.
Die WHO empfiehlt, dass weniger als 5% der täglichen Energiezufuhr aus Zucker stammen, was für Vier- bis Siebenjährige etwa 19 Gramm pro Tag entspricht. Diese Empfehlungen werden von den meisten Kindergetränken jedoch massiv übertroffen. Oft enthalten Fruchtsäfte sogar mehr Zucker als Limonaden, was Eltern vor große Herausforderungen stellt, die gesunde Optionen für ihre Kinder suchen. Es wird zunehmend deutlich, dass Produkte, die mit „gesunden“ Werbeversprechen, wie etwa zugesetzten Vitaminen, angepriesen werden, häufig hohe Zuckerfallen sind.
Gesundheitliche Risiken durch übermäßigen Zuckerkonsum
Die gesundheitlichen Risiken eines hohen Zuckerkonsums im Kindesalter sind gravierend. Übergewicht und Adipositas zählen zu den häufigsten Folgen. In Österreich sind 34% der Buben und 26% der Mädchen im Volksschulalter übergewichtig, während 16% der Buben und 8% der Mädchen als adipös gelten. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Zuckerreduktion in der Ernährung von Kindern zu ergreifen.
Die Organisation Foodwatch fordert daher umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Problems. Dazu gehören unter anderem eine „Kracherl-Steuer“, die das Konsumverhalten ankurbeln soll, ein Verbot der Werbung für ungesunde Lebensmittel an Kinder sowie eine verpflichtende Nutri-Score-Kennzeichnung für Nahrungsmittel. Darüber hinaus fordert Foodwatch eine Altersgrenze für den Verkauf von Energy Drinks, um die Gesundheit der jüngeren Generation zu schützen. Miriam Maurer von Foodwatch Österreich äußert sich kritisch zur Industrie: Sie sieht eine profitgesteuerte Motivlage, die die Gesundheit der Kinder in den Hintergrund drängt.
Empfehlungen zur Zuckerreduktion
Um den Zuckerkonsum von Kindern zu reduzieren, empfehlen Fachgesellschaften wie das ESPGHAN, dass der Anteil des freien Zuckers bei Kindern und Jugendlichen auf weniger als 5% der täglichen Energiezufuhr begrenzt werden sollte. Dies steht in Übereinstimmung mit den Richtlinien der WHO, die auch für die Schweiz formuliert wurden. Ebenso sollte das Hauptgetränk für Kinder Wasser sein, während gesüßte Getränke vermieden werden sollten.
Laut einer Erhebung aus der Schweiz konsumieren Kinder und Jugendliche mehr Zucker als empfohlen, was nicht nur zu Übergewicht, sondern auch zu weitergehenden gesundheitlichen Problemen wie Diabetes Typ 2 und Mangelernährung führen kann. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und andere Gesundheitsbehörden sind gefordert, Informationskampagnen zu starten und die Lebensmittelkennzeichnung zu verbessern, um den Zuckerkonsum in der Bevölkerung zu senken.
Die Dringlichkeit dieser Thematik wird durch den völligen Mangel an aktuellen Daten zur Zuckeraufnahme von Kindern in Österreich untermauert. Die letzte umfassende Erhebung stammt bereits aus dem Jahr 2012, was eine klare Lücke in der Datengrundlage für politische Maßnahmen darstellt. Neben der Aufklärung ist es entscheidend, strukturelle Änderungen im Bereich der Nahrungsmittelwerbung und -kennzeichnung vorzunehmen, um die Gesundheit zukünftiger Generationen zu schützen.
Zusammengefasst zeigen die erhobenen Daten nicht nur die bedenklichen Zuckermengen in Kindergetränken auf, sondern verdeutlichen auch die dringend benötigten Maßnahmen zur Reduzierung des Zuckerkonsums Kleine Zeitung, auf die die Öffentlichkeit und die Politik reagieren müssen. Die Gesundheit unserer Kinder steht auf dem Spiel, und ein gemeinschaftlicher Einsatz ist dringend notwendig.
Weitere Informationen und Empfehlungen finden Sie in den detaillierten Berichten auf den Webseiten des Bundestag und der Pädiatrie Schweiz.
Details | |
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Vorfall | Gesundheitskrise |
Ursache | hoher Zuckerkonsum, Gesundheitsrisiken |
Ort | Österreich |
Quellen |