Wien feiert Antonio Salieri: Ein Leibniz in Musik und Geschichte!
Wien, Österreich - In Wien wird in diesem Jahr Antonio Salieri gebührend gefeiert, um sein musikalisches Erbe und seine oft missverstandene Rolle in der Musikgeschichte zu würdigen. Jürgen Partaj, der seit 2019 Direktor der Wiener Hofmusikkapelle ist, hat ein umfangreiches Programm initiiert, um Salieris Bekanntheit zu steigern. Besonders irritiert Partaj der Umstand, dass Salieri heutzutage häufig nur als „Mozarts Mörder“ wahrgenommen wird. Er möchte mit dem Festival „Salieri 2025“ den Fokus auf Salieris tatsächliche Leistungen lenken, die lange im Schatten von Mozart standen. So wird der celebrated Komponist bei verschiedenen Veranstaltungen in der Stadt präsentiert, die ihn in einem neuen Licht zeigen sollen. Kleine Zeitung berichtet, dass Partaj selbstironisch anmerkt, er sehe sich nicht als Amtsnachfolger Salieris, sondern als den dienstältesten Hofkapellmeister in der 527-jährigen Geschichte der Institution.
Die Veranstaltungen zum Gedenken an Salieri sind vielfältig und beginnen unter anderem mit einem musikalischen Programm in der Hofburgkapelle. Am 12. April wird ein Konzert mit Werken von Salieri und Mozart stattfinden, geleitet von Pablo de Pedro, das den Titel „Impulse in der Hofburgkapelle“ trägt. Dieses Konzert ist Teil des Gedenkjahrs und zeigt sowohl Scherzi von Salieri als auch ein Streichquartett von Mozart. Der Eintritt ist frei und die Mitwirkung erfolgt durch Stipendiat:innen des Balthasar-Neumann-Orchesters. Hofmusikkapelle hebt die Co-Produktion zwischen dem Balthasar Neumann Ensemble und der Wiener Hofmusikkapelle hervor.
Salieris Vermächtnis und Programme
Salieri, der von 1750 bis 1825 lebte, war der letzte italienische Hofkapellmeister in Wien. Er kam 1766 an den Wiener Hof und wurde ein wichtiger Teil des musikalischen Lebens der Stadt. 1788 erhielt er die Ernennung zum Hofkapellmeister und hielt diesen Posten bis zu seinem Ruhestand 1824. Während seiner Karriere schrieb Salieri über 40 Opern, zahlreiche Vokalmusikwerke und Instrumentalkonzerte. Seine Kirchenmusik, insbesondere die Messe in D-Dur, war für die Hofmusikkapelle bestimmt und zeichnet sich durch Demut und Andacht aus. Die Messe wird am 27. April unter der Leitung von Jimmy Chiang aufgeführt. Hofmusikkapelle informiert, dass Salieris Musik besonderen Wert auf Textverständlichkeit legt und opernhafte Elemente vermeidet.
Der Höhepunkt der Feierlichkeiten wird Salieris Requiem sein, das am 7. Mai, seinem Todestag, in der Hofburgkapelle von Studierenden des Antonio Salieri Instituts aufgeführt wird. An diesem Tag sind auch Gesprächsformate und Konzerte im Brahms-Saal des Musikvereins geplant. Zudem gibt es eine Premiere der Salieri-Oper „Die verdrehte Welt – Il mondo alla rovescia“ am 26. April am Salzburger Landestheater. Riccardo Muti dirigiert am 17. und 18. Mai die Hofkapellmeister-Messe im Goldenen Saal des Musikvereins.
Ein bleibendes Erbe und neue Entdeckungen
Partaj hat auch eine neu entdeckte Kantate hervorgehoben, die gemeinsam von Mozart und Salieri verfasst wurde, sowie ein Lesebuch mit dem Titel „Neuentdeckung eines Verkannten“, das am 30. April präsentiert wird. Die Gründung einer Salieri-Gesellschaft steht ebenfalls auf seiner Agenda, und er ist auf der Suche nach dem verloren gegangenen Walk-of-Fame-Stern Salieris. Ziel ist es, Salieris musikalisches Erbe im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern und die Vorurteile, die ihn und sein Werk umgeben, abzubauen.
Durch diese vielfältigen Maßnahmen hofft die Wiener Hofmusikkapelle, dass Antonio Salieri nicht nur für seine bekannten Werke, sondern auch für seine bedeutende Rolle im musikalischen Dialog seiner Zeit Anerkennung findet.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Wien, Österreich |
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