Gemeinsam gegen Häusliche Gewalt: Nienburgs neues Netzwerk startklar!

Landkreis Nienburg, Deutschland - Im Landkreis Nienburg hat am 16. Oktober 2024 eine bedeutende Unterzeichnung stattgefunden, die sich mit einem besonders sensiblen Thema befasst: der Bekämpfung häuslicher Gewalt. Rund 40 Vertreter aus verschiedenen Institutionen kamen zusammen, um eine Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen, die das Ziel hat, die Ressourcen und Strategien im Kampf gegen diese Problematik zu bündeln und zu verbessern.

Häusliche Gewalt betrifft zahlreiche Menschen in unterschiedlichen sozialen Schichten und Kulturkreisen. Oft bleiben Betroffene aufgrund von Scham, Schuldgefühlen oder einer emotionalen Abhängigkeit in toxischen Beziehungen. Dies macht es erforderlich, dass Hilfsangebote und -strukturen klar definiert und gut vernetzt sind, damit Unterstützung rechtzeitig angeboten werden kann.

Die Rolle der Kooperationspartner

Die neue Vereinbarung umfasst eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen, darunter die Polizei, das Jugendamt, kommunale Einrichtungen und Beratungsstellen. Der Startschuss für dieses Projekt fiel vor zwei Jahren, als bereits bestehende Netzwerke ausgebaut und neue Verbindungen hergestellt wurden. Dabei wurde auch auf rechtliche Rahmenbedingungen wie Datenschutz geachtet, die oft als Hindernisse bei der Vernetzung wahrgenommen werden.

Ein zentrales Ziel der Kooperationspartner ist es, die bereits bestehenden Strukturen weiter zu festigen und auszubauen. Durch die Einrichtung einer interdisziplinären Koordinierungsgruppe Häusliche Gewalt sollen die verschiedenen Akteure besser zusammenarbeiten können. Diese Gruppe wird in den ersten drei Jahren von der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg geleitet.

Inspektionsleiter Stefan Schara erklärte: „Mit dieser Vereinbarung soll unsere gemeinsame gute Arbeit noch weiter verbessert werden. Wir erhoffen uns, dass die Koordinierungsstelle einen reibungsloseren Austausch ermöglicht und so die Netzwerkarbeit weiter vorangetrieben wird.“

Zu den Instituten, die an dieser wichtigen Initiative beteiligt sind, gehören unter anderem die Polizeiakademie Niedersachsen, der Landkreis Nienburg, sowie mehrere Beratungsstellen und Kliniken. Auch die Stadt Rehburg-Loccum und unterschiedliche Samtgemeinden gehören zu den Partnern. Diese Vielfalt an Institutionen zeigt, wie breitgefächert das Netzwerk ist, das Betroffenen helfen kann.

Landrat Detlev Kohlmeier betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit einer verbindlichen Kooperation der beteiligten Akteure. Ein neues Regelwerk soll dazu beitragen, Abläufe und Kommunikationswege klar zu gestalten, damit Unsicherheiten bei den Beteiligten abgebaut werden können. Dies ist entscheidend, um gewaltsame Dynamiken frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Die Kooperationspartner setzen sich darüber hinaus dafür ein, dass die Bevölkerung für das Thema sensibilisiert wird. Informationskampagnen sollen helfen, dass Betroffene und deren Angehörige auf die vorhandenen Unterstützungsangebote aufmerksam gemacht werden und wissen, wo sie Hilfe erhalten können. Diese Maßnahmen sind von großer Bedeutung, da sie dazu beitragen können, das Bewusstsein für häusliche Gewalt zu schärfen und den Betroffenen den Weg zur Hilfe zu erleichtern.

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Ort Landkreis Nienburg, Deutschland
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