Barbara-Tag: Tradition und Aberglaube im steirischen Bergbau!

Fohnsdorf, Österreich - Am 4. Dezember wird die Heilige Barbara gefeiert, eine der bekanntesten Märtyrinnen der Katholischen Kirche und Schutzpatronin der Bergleute. Dieser Tag hat in der Steiermark und darüber hinaus eine tiefe Tradition, die weit über religiöse Praktiken hinausgeht. Laut MeinBezirk ist es Brauch, dass bis zu den Weihnachtsfeiertagen Kirsch-, Apfel-, Haselnuss- oder Weidenzweige in die heimischen vier Wände geholt werden, um das kommende Jahr mit Glück zu segnen. Diese Barbarazweige, die oft blühen sollen, symbolisieren das Leben nach dem Tod und sind tief in lokalen Bräuchen verwurzelt.

Bergbau und Aberglaube

Die Heilige Barbara wird zudem als Schutzpatronin der Bergleute verehrt, die unter extremen Bedingungen in den Minen arbeiteten. Die Tradition verband sie mit den Gefahren des Bergbaus, wo die Angst um das eigene Leben ständig präsent war. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass diese Furcht nicht unbegründet war, da viele Bergleute täglich in Lebensgefahr schwebten. Auch heute noch, wie Revierkohlen berichtet, nehmen die Bergleute die Feierlichkeiten als Gelegenheit wahr, um in Erinnerungen zu schwelgen und den Austausch zu pflegen.

Die Feierlichkeiten selbst sind geprägt von jahrhundertealten Traditionen. In der Steiermark beginnen sie mit einem Gottesdienst, gefolgt von festlichen Ritualen wie dem „Ledersprung“, der die Entschlossenheit und den Mut neuer Berglehrlinge symbolisiert. Solche Bräuche stammen ursprünglich aus der Zeit der Studenten in der Slowakei und verdeutlichen die tiefe Verbindung zwischen der Kultur der Bergleute und ihrer Schutzheiligen.

Obwohl der Bergbau in der Steiermark heute nicht mehr die wirtschaftliche Bedeutung hat wie einst, bleibt der Barbartag ein Zeichen des kulturellen Erbes und der Identität der Bergleute. Die Nostalgie der Feierlichkeiten wird noch verstärkt durch den nahenden Abschied von den letzten aktiven Bergwerken, was die Bedeutung dieser Tradition für die noch aktiven und ehemaligen Bergarbeiter umso wichtiger macht.

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Ort Fohnsdorf, Österreich
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