Im Museum am Dom: In Feuer geboren entfacht Glaubensfunken!

St. Pölten, Österreich - Ab dem 10. April 2024 öffnet das Museum am Dom in St. Pölten seine Türen für die Jahresausstellung „In Feuer geboren“. Diese thematisiert die zentrale Rolle des Feuers im Christentum und geht der Frage nach, wie dieses Element 2000 Jahre Religionsgeschichte geprägt hat. Die Museumsleiterin Barbara Taubinger hebt hervor, dass Feuer als Ursprung, Endpunkt, göttliches Zeichen, Kraft der Reinigung und Bedrohung dargestellt wird. Dies spiegelt sich in einer Vielzahl von sakralen Objekten wider, die in der Ausstellung gezeigt werden.

Besondere Exponate der Ausstellung sind beispielsweise Reliquien aus dem Mittelalter, barocke Goldschmiedekunst, eine Keramik-Krippe, Jugendstil-Stücke und zeitgenössische Kunstwerke. Die Objekte stammen aus verschiedenen Quellen, darunter Museen, Pfarren, Klöster und Privatsammlungen. Eine zentrale thematische Darstellung wird dem Fegefeuer gewidmet, das als Ort der Läuterung bekannt ist.

Die Symbolik des Feuers

Bischof Alois Schwarz betont die historische und symbolische Bedeutung des Feuers im Christentum. In der Bibel wird Feuer in verschiedenen Kontexten erwähnt, darunter als Offenbarung Gottes im brennenden Dornbusch und als Zeichen des göttlichen Gerichts in der Geschichte von Sodom und Gomorra. Besonders zu Pfingsten, dem Fest des Heiligen Geistes, erscheinen „Zungen wie von Feuer“, die den Jüngern den Heiligen Geist bringen. Dieses Ereignis wird als Geburtsfest der Kirche gefeiert.

Feuer verbindet sowohl positive als auch negative Bedeutungen. Es symbolisiert Macht, Stärke und Leidenschaft, steht aber auch für Zerstörung und Schmerz. Historisch gesehen hat Feuer in der Menschheitsgeschichte eine bedeutende Rolle gespielt: Es brachte Licht, Wärme und Sicherheit und war ein entscheidender Faktor für die Entwicklung von Zivilisationen. Brandkatastrophen sind häufige Themen in der Stadt- und Stiftsgeschichte sowie auf Votivbildern.

Feuer in der Kunst und Kultur

Die Ausstellung zielt darauf ab, Begeisterung für christliche Kunst und Kultur zu wecken. Dazu zählt beispielsweise die Bedeutung der Goldschmiedekunst, die Feuer zur Legierung und Vergoldung von Objekten benötigt, sowie die Herstellung von Keramiken und Porzellan, wo Hitze entscheidend für die Haltbarkeit und Färbung der Materialien ist. Der Einfluss des Feuers erstreckt sich auch in die zeitgenössische Kunst.

Ein weiterer Aspekt ist die Darstellung des Fegefeuers, die seit dem 15. Jahrhundert in der christlichen Kunst verbreitet ist. Hier wird Feuer nicht nur als Bedrohung, sondern auch als heiliger Prozess der Läuterung nach dem Tod angesehen, wie von Kirchenvätern, insbesondere Papst Gregor dem Großen, formuliert.

Die Jahresausstellung ist bis Ende Oktober 2025 im Museum am Dom in St. Pölten zu sehen und gibt den Besuchern die Möglichkeit, die vielschichtige Bedeutung des Feuers im Christentum zu entdecken und zu reflektieren. Wie oe24.at berichtet, wird dabei deutlich, dass Feuer nicht nur eine natürliche Kraft ist, sondern auch ein zentraler Bestandteil der spirituellen Vorstellungswelt.

Zusätzlich hebt meinekirchenzeitung.at hervor, dass die Objekte aus den unterschiedlichsten Epochen und Stilrichtungen stammen, was ihre Bedeutung unterstreicht. Auch die Kulturevolution durch Feuer während der industriellen Revolution wird angesprochen. Die Ausstellung bietet somit einen umfassenden Einblick in die Kunstgeschichte unter dem Einfluss des Feuers und dessen symbolischer Kraft.

Insgesamt zeigt sich, dass Feuer im Christentum und darüber hinaus sowohl als Quelle der Inspiration als auch als Zeichen der Herausforderung fungiert. domradio.de beschreibt, wie die Bedeutung des Feuers sich über die Jahrhunderte gewandelt hat und welche Rolle es in der religiösen und kulturellen Entwicklung einnimmt.

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Vorfall Sonstiges
Ort St. Pölten, Österreich
Quellen