Wiener Wahlkampf: Parteien mit bunten Geschenken um Wählerstimmen kämpfen!
Wien, Österreich - In Wien ist der Wahlkampf in vollem Gange, und die Parteien setzen alles daran, die Wähler für sich zu gewinnen. Die Straßen der Stadt sind fest im Griff von bunten Aktionen, bei denen unterschiedliche Parteien Geschenke verteilen, die sorgfältig auf ihre Parteifarben abgestimmt sind. Diese Werbegeschenke umfassen eine Vielzahl von Artikeln, darunter Folder, Postkarten, Kulis, Feuerzeuge, Luftballons und Bierdeckel. Die Geschenke sind oft mit spezifischen Slogans bedruckt. So verteilen die Grünen Radsitzhüllen mit dem Slogan „Der Planet ist unser aller wertester“, während die FPÖ Kochlöffel mit dem Motto „Wir rühren um“ anbietet. Auch die SPÖ hat sich etwas einfallen lassen und schenkt Honiggläser mit der Aufschrift „Wir schwärmen für Wien“.
Die ÖVP setzt auf süßes Hundefutter in Säckchen unter dem Slogan „Für treue Begleiter“, die NEOS verteilen Fruchtgummis mit „Ganz ehrlich. Du bist süß“ und die KPÖ überrascht mit Geschenken, die unter dem Motto „Ehrlich anders“ stehen. Heinz-Christian Strache von Team-HC initiiert die Verteilung von Grußkarten, die die Botschaft „Reifer! Besser! Strache!“ tragen. Zudem sind die ersten Wellen von Plakaten und Online-Werbemaßnahmen bereits gestartet. Die SPÖ stellt Bürgermeister Michael Ludwig in den Mittelpunkt ihrer Kampagne mit dem Slogan „Es geht um Wien“. Die ÖVP hingegen ruft mit „Wer Wien wirklich liebt, wählt ÖVP“ zur Stimmabgabe auf.
Wahlkampfkosten und Werbeausgaben
Insgesamt haben die Parteien nach Berichten von Kleine Zeitung eine Kostenobergrenze für die Wahlwerbung von 6 Millionen auf 5 Millionen Euro gesenkt. Diese Neuregelung ist Teil eines Transparenzpakets, das die Parteien dazu verpflichtet, ihre Ausgaben in Berichten detailliert aufzulisten. Für die bevorstehenden Wahlen planen die SPÖ Ausgaben in Höhe von 5 Millionen Euro, während sowohl die ÖVP als auch die Grünen jeweils 3,5 Millionen Euro einzuplanen. Die NEOS haben ein Budget von 3 Millionen Euro reserviert, während die FPÖ vorerst keine Informationen über ihre geplanten Mittel zur Verfügung gestellt hat.
Verglichen mit den Werbeausgaben von 2017, in denen die Parlamentsparteien rund 10 Millionen Euro ausgaben, sind die aktuellen Bemühungen durch die gesetzten Grenzen und Erwartungen von Vienna.at gekennzeichnet. Bereits damals waren die letzten zwei Wochen vor der Wahl die zeitlich intensivsten, was die Ausgaben in Werbemaßnahmen angeht. Man rechnet, dass bis zu 50 Prozent des gesamten Werbevolumens in dieser Zeit investiert werden.
Digitale Strategien und die Rolle von Social Media
Aktuelle Wahlkämpfe sind längst nicht mehr nur auf Plakate und Printwerbung beschränkt. Tagesspiegel berichtet, dass Parteien zunehmend auf digitale Werbung setzen, um gezielte Wählergruppen anzusprechen. Microtargeting ermöglicht es, individuell zugeschnittene Anzeigen auf sozialen Medien zu schalten. Diese Strategie eröffnet neue Möglichkeiten zur Ansprache von spezifischen Zielgruppen, birgt aber auch Risiken, da unterschiedliche Wahlversprechen an verschiedene Wähler gerichtet werden können.
Der europäische Digital Services Act, der Anfang 2024 in Kraft tritt, wird Unternehmen wie Meta und Alphabet dazu verpflichten, Werbedaten transparent zu machen. Bis dahin wird die Intensität der Online-Werbung weiterhin stark zunehmen. Parteien nutzen diese neue Form der Ansprache, um Themen wie Inflation, Sicherheit und Migration gezielt zu bewerben. Dabei dringen einige Parteien nicht nur in klassische Wählersegmente vor, sondern versuchen auch, jüngere Wählerinnen und Wähler über Plattformen wie Instagram und TikTok zu erreichen.
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Vorfall | Wahlen |
Ort | Wien, Österreich |
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