Kampf um die Pflanzenvielfalt: Menschliche Einflüsse gefährden Natur!

Wien, Österreich - Eine internationale Studie hat den Einfluss menschlicher Infrastrukturen auf die Pflanzenvielfalt in 119 Weltregionen untersucht. Dabei wurden Daten von knapp 5.000 Orten gesammelt, um die Auswirkungen intensiver menschlicher Aktivitäten auf verschiedene Ökosysteme zu analysieren. Laut der Studie sind in stark beeinflussten Regionen etwa 20 Prozent aller Pflanzenarten zu finden, während in weniger beeinflussten Gebieten dieser Wert bei 35 Prozent liegt. Dies zeigt, wie abhängig die Biodiversität von der menschlichen Nutzung der Lebensräume ist. Besonders betroffen sind Gebiete, in denen landwirtschaftliche Aktivitäten dominieren, was zu einer Verarmung der Pflanzen Lebensräume führt. Der Wienerwald in Österreich, als Beispiel dieser Forschung, wurde hierbei als Fallstudie herangezogen, unterstützt von Biodiversitätsforscher Franz Essl von der Universität Wien.

Die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Natur sind nicht nur in stark genutzten Gebieten spürbar, sondern auch in Regionen mit geringer menschlicher Fußabdruck. Umweltverschmutzung, Abholzung, Vermüllung und Brände sind Faktoren, die das Pflanzenwachstum erheblich beeinträchtigen können und eine Wiederansiedlung von Pflanzen gefährden. Studien zeigen, dass der negative Einfluss des Menschen geringer ist, wenn mindestens ein Drittel der umliegenden Region unberührt bleibt. Um die Biodiversität zu fördern, wird daher vorgeschlagen, 30 Prozent der Landfläche unter Schutz zu stellen und Natur-Korridoren wiederherzustellen, was auch die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme stärkt.

Biodiversität und Klimawandel

Biodiversität spielt eine entscheidende Rolle im Klimaschutz. Sie macht Ökosysteme stabiler und weniger empfindlich gegenüber Störungen. Gesunde, arten- und funktionsreiche Systeme stabilisieren Stoffkreisläufe, einschließlich des Kohlenstoffkreislaufs, und tragen zur Reduktion von CO2 aus der Atmosphäre bei. Besonders Wälder, die zu den artenreichsten Ökosystemen gehören, sind wichtig für die Biodiversität und speichern CO2 im Baumbestand sowie im Boden. Daher wird die nachhaltige Waldbewirtschaftung zur Förderung der Biodiversität von Forstleuten und Waldbesitzenden intensiviert, um die Anpassungsfähigkeit und Produktivität der Wälder zu steigern.

Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf die Lebensbedingungen von Tieren und Pflanzen. So haben sich die globalen Durchschnittstemperaturen zwischen 1850 und 2005 um 0,78 °C erhöht, mit prognostizierten weiteren Erhöhungen von 1,8 bis 4 °C bis zum Ende des Jahrhunderts. Diese temperaturbedingten Veränderungen und die globalen Niederschlagsmuster haben erhebliche Auswirkungen auf Ökosysteme und deren Biodiversität. Arten stehen unter Druck und reagieren auf Klimaveränderungen durch Verlagerung ihrer Verbreitungsgebiete oder durch Anpassung. Eine Verschiebung der Verbreitungsgebiete kann die Struktur und Funktion ganzer Ökosysteme beeinflussen.

  • Hauptursachen für den Verlust an Biodiversität sind:
    • Umwandlung natürlicher Ökosysteme
    • Intensive Landwirtschaft
    • Verkehrswege
    • Ressourcenübernutzung
    • Chemische Substanzen
  • Klimawandel stellt eine neue Bedrohung dar, die zum Aussterben bestimmter Arten führen kann.

Zusammenfassend ist es unerlässlich, die Biodiversität zu schützen und zu fördern, um die Ökosysteme widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu machen. Der Erhalt und die Wiederherstellung von Naturflächen spielen dabei eine zentrale Rolle. Die genannten Maßnahmen sind notwendig, um die negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten zu minimieren und die Relevanz der Biodiversität in einer sich wandelnden Welt zu betonen. Weitere Informationen finden Sie in den Links zu den Forschungsberichten: Krone.at, wald.fnr.de, und bildungsserver.de.

Details
Vorfall Umwelt
Ursache Klimawandel, Umweltverschmutzung, Abholzung, Vermüllung
Ort Wien, Österreich
Quellen