80-Jähriger als Geisterfahrer: 25 Kilometer in die falsche Richtung!

Vöcklabruck, Österreich - In der Nacht auf Samstag verursachte ein 80-Jähriger eine spektakuläre Geisterfahrt auf der Westautobahn (A1) im Bezirk Vöcklabruck. Der Senior war über 25 Kilometer in falscher Richtung unterwegs, bevor ihn die Polizei schließlich stoppten. Trotz eines Unfalls während seiner Fahrt setzte der Rentner seine Reise fort, was zu zahlreichen gefährlichen Ausweichmanövern anderer Verkehrsteilnehmer führte. Mehrere Autofahrer informierten den Polizeinotruf, da sie sich in brenzligen Situationen befanden, die einen Zusammenstoß hätten nach sich ziehen können. Ein anderer Pkw konnte einem Aufprall nicht ausweichen und kollidierte mit dem Geisterfahrer, doch glücklicherweise blieben sowohl der 80-Jährige als auch der 54-jährige Fahrer des anderen Wagens unverletzt.

Laut Polizeiberichten hatte der Seniorenfahrer eine Abfahrt übersehen, wendete bei Regau und kehrte dann wieder in die falsche Fahrtrichtung auf die Autobahn zurück. Bei der Befragung durch die Beamten zeigte sich der 80-Jährige verwirrt und konnte sich nicht erklären, warum er als Geisterfahrer unterwegs war. Gegen ihn wurde ein Anzeige erstattet, da solche Vorfälle nicht nur gefährlich, sondern auch illegal sind. Diese Geisterfahrt ist nicht das erste Mal, dass solche Ereignisse in diesem Bereich stattfinden. Die A1 zählt laut Ö3 Geisterfahrerstatistik als ein besonders betroffenes Gebiet, mit bereits drei dokumentierten Falschfahrten in diesem Jahr allein im oberösterreichischen Abschnitt.

Hintergründe zur Gefährdung durch ältere Autofahrer

Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf ein weit verbreitetes Problem im Straßenverkehr: Ältere Autofahrer sind überproportional häufig in Geisterfahrten verwickelt. Dies wird durch altersbedingte kognitive Einschränkungen und nachlassende Reaktionsfähigkeit und Sehvermögen verursacht, wie Experten berichten. Verkehrsexperten und Unfallstatistiken zeigen, dass Menschen ab 65 Jahren 18,5 Prozent der Unfälle mit Personenschaden verursachen, während ihr Bevölkerungsanteil nur bei 22 Prozent liegt. Über 50 Prozent der tödlich verunglückten Fußgänger sind in dieser Altersgruppe zu finden, ebenso sind fast 70 Prozent der Pedelec-Nutzer, die tödlich verunglückt sind, Senioren.

Die Diskussion um die Sicherheit älterer Autofahrer führt zu Empfehlungen für regelmäßige medizinische Überprüfungen, um die Fahrfähigkeit zu gewährleisten. Während in mehreren EU-Ländern bereits strengere medizinische Kontrollen für Fahrer ab 70 Jahren eingeführt wurden, besteht in Österreich noch Handlungsbedarf. Verkehrspsychologen schlagen zudem vor, regelmäßige verbindliche Fahreignungstests ab einem bestimmten Alter in Betracht zu ziehen und Sensibilisierungskampagnen zur Verkehrssicherheit zu starten.

Empfehlungen für ältere Verkehrsteilnehmer

Zusätzlich zu den medizinischen Kontrollen rät der ADAC älteren Fahrern, ihre Fahrfähigkeiten selbstkritisch zu überprüfen. Eigene gesundheitliche Einschränkungen sollten stets im Blick behalten werden, um die eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Der ADAC bietet auch Programme wie „Sicher mobil“ an, um älteren Verkehrsteilnehmern zu helfen, die Kontrolle im Straßenverkehr zu behalten und aktuelle Themen zu besprechen.

Obwohl es nicht angemessen ist, sämtliche ältere Autofahrer unter Generalverdacht zu stellen, ist es entscheidend, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Bewusstsein für die Gefahren im Straßenverkehr zu schärfen. Denn Eigenständigkeit und Mobilität sind für viele ältere Menschen von großer Bedeutung und tragen entscheidend zu ihrer Lebensqualität bei. Der Vorfall mit dem 80-Jährigen ist ein weiterer Weckruf, um über Verkehrssicherheit nachzudenken und angemessene Maßnahmen zu ergreifen.

Details
Vorfall Verkehrsunfall
Ort Vöcklabruck, Österreich
Quellen