Armut in Österreich: 336.000 Betroffene und dringender Reformbedarf!
Österreich - Am 29. April 2025 hat Statistik Austria alarmierende Zahlen zur Armut in Österreich veröffentlicht. Aktuell leben mehr als 336.000 Menschen in absoluter Armut, was einem Anstieg von 130.000 im Vergleich zu den Zeiten vor der Krise entspricht. Besonders betroffen sind die Jüngsten: Rund 79.000 Kinder und Jugendliche wachsen in absoluten Armutsverhältnissen auf, was die Dringlichkeit der Situation verdeutlicht.
Das Armutsrisiko variiert stark, abhängig von Bildungsabschluss und Lebensumständen. Personen mit nur einem Pflichtschulabschluss haben ein Armutsrisiko von nahezu 10%. Die Situation ist für Alleinerziehende besonders besorgniserregend, da etwa ein Drittel von ihnen unter der Armutsgefährdungsschwelle lebt. Zudem ist das Armutsrisiko für alleinlebende Frauen im Rentenalter von 28% auf 32% gestiegen. Am höchsten ist das Armutsrisiko bei Arbeitslosen: Rund die Hälfte dieser Personen ist armutsgefährdet.
Dringender Reformbedarf
Die Caritas fordert dringend Reformen zur Bekämpfung der Armut und ein armutsfestes Sozialsystem. Zwar haben Einmalzahlungen kurzfristige Erleichterungen gebracht, dennoch bleiben die Armutszahlen weiterhin hoch. Die Caritas weist darauf hin, dass Einsparungen bei der Sozialhilfe, die lediglich 0,4% der Staatsausgaben ausmachen, nicht tragbar sind. Es bedarf vielmehr gezielter Investitionen in Bildung und Kinderbetreuung, sowie in die Unterstützung der Arbeitslosen.
Ein zentrales Anliegen ist auch die Anpassung der Notstandshilfe an das aktuelle Preisniveau. Die Notwendigkeit einer Unterhaltsgarantie für alle Kinder, unabhängig von den Umständen der Eltern, wird ebenfalls von der Caritas betont. In Kombination mit den Ergebnissen aus Studien zur Armut zeigt sich eine besorgniserregende Realität für zahlreiche Haushalte in Österreich.
Armutsmaße auf europäischer Ebene
Armutsmaße, wie sie etwa in der EU-Vorgabe der Europa 2030-Strategie festgelegt sind, ergänzen den nationalen Diskurs. Personen, die weniger als 60% des Median-Einkommens erzielen, gelten als armutsgefährdet. Laut der Statistik Austria erfüllt eine erhebliche Anzahl an Menschen verschiedene Kriterien der sozialen und materiellen Benachteiligung. Zu diesen zählen unter anderem die Unfähigkeit, sich sieben von 13 als armutsrelevant definierten Merkmalen zu leisten.
Die Daten der jährlichen EU-SILC-Erhebung verdeutlichen die Problematik weiter. Die Kombination von absoluten und relativen Aspekten lässt zwar Rückschlüsse auf die Armutsgefährdung zu, bleibt jedoch ohne Aussagekraft darüber, wie viele Haushalte tatsächlich Schwierigkeiten haben, mit ihrem Einkommen auszukommen.
Angesichts dieser alarmierenden Entwicklungen, stellt die Caritas klar, dass schnelle Maßnahmen und ein Umdenken in der Sozialpolitik notwendig sind, um die fortschreitende Verfestigung der Armut in Österreich zu verhindern. Die Bundesregierung steht somit vor der Herausforderung, effiziente Ansätze zu finden, die sowohl den Betroffenen helfen als auch dauerhafte Lösungen bieten.
Für detaillierte Informationen über die aktuelle Armutssituation in Österreich, können Sie die komplette Pressemitteilung auf ots.at nachlesen.
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