Belgische Teenager in Kenia: 5000 Ameisen für 600.000 Euro geschmuggelt!
Nakuru, Kenia - Zwei belgische Teenager, Lornoy D. und Seppe L., stehen derzeit in Kenia vor Gericht, nachdem sie beschuldigt wurden, 5000 seltene Ameisen der Art Messor cephalotes zu schmuggeln. Der Marktwert dieser Tiere, die auch als Giant African Harvester Ant bekannt sind, wird auf etwa 115 Euro pro Königin geschätzt, was insgesamt rund 600.000 Euro für die beschlagnahmten Exemplare ergibt. Ermittler des Kenya Wildlife Service (KWS) entdeckten die Ameisen Anfang April in einem Gästehaus im Bezirk Nakuru, wo sie in 2244 Reagenzgläsern gelagert waren, die mit Watte ausgepolstert waren, um die Tiere bis zu zwei Monate am Leben zu halten. Die Angeklagten gaben an, die Tiere „aus Spaß gesammelt“ zu haben und waren sich der illegalen Natur ihrer Handlungen nicht bewusst.
Nach einer Anhörung am 16. April in Nairobi zeigten die Jugendlichen sich verstört über die Situation. Das Urteil wird für den 23. April erwartet, während die Verdächtigen bis dahin in Gewahrsam bleiben. Interessanterweise könnten weitere Ermittlungen folgen, da der Fall auf ein weitaus größeres Schmuggelnetzwerk hindeutet, das sich mit dem illegalen Handel von Ameisen beschäftigt.
Illegale Praktiken im Wildtierhandel
Wie smartup-news.de berichtet, ist die Art Messor cephalotes für den Schwarzmarkt von besonderem Interesse. Käufer dieser Ameisen befinden sich hauptsächlich in Europa, wo das Hobby der Ameisenhaltung einen Boom erlebt. Der legale Export dieser Ameisen ist jedoch nahezu unmöglich, was den illegalen Handel zu einem ernsthaften Verstoß gegen nationale Gesetze und internationale Abkommen macht.
Die KWS warnt vor den ökologischen Folgen des illegalen Exports. Die Ameisen nehmen im Ökosystem eine zentrale Rolle ein, indem sie den Boden lockern, Samen verteilen und als natürliche Schädlingsbekämpfer fungieren. Der Verlust solcher Arten könnte nicht nur die biologische Vielfalt gefährden, sondern auch Gesundheitsrisiken mit sich bringen, da durch den illegalen Handel Krankheiten verbreitet werden können.
Ein Trendwechsel im Wildtierhandel
Die Tragödie hinter dem Ameisschmuggel verdeutlicht einen wachsenden Trend im Wildtierhandel, der sich zunehmend von ikonischen Großtieren hin zu weniger beachteten, aber ökologisch bedeutenden Arten verlagert. Der illegale Handel mit exotischen Tieren, einschließlich Messor cephalotes, birgt vielfältige Gefahren, darunter das Risiko von Zoonosen, die auf Menschen übertragen werden können, wie in einem Bericht von deutschlandfunk.de hervorgehoben wird.
Die Behörden haben bereits Schritte unternommen, um dem illegalen Handel entgegenzuwirken. Es gibt jedoch Herausforderungen in der Regulierung dieses Marktes, da die Nachfrage nach exotischen Haustieren auch in Deutschland groß ist. Tierschützer fordern umfassendere Handelsverbote und Neuregelungen, um nicht nur die Artenvielfalt zu schützen, sondern auch Gesundheitsrisiken für Menschen und heimische Tiere zu minimieren.
Details | |
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Vorfall | Schmuggel |
Ort | Nakuru, Kenia |
Festnahmen | 4 |
Schaden in € | 600000 |
Quellen |