Booted: Jérôme Boateng nach fünfwöchigem Prozess als unschuldig entlastet!
Berlin, Deutschland - Die Münchner Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen den ehemaligen deutschen Nationalspieler und aktuellen Verteidiger des LASK, Jérôme Boateng, eingestellt. Dies geschah nach fünf Jahren intensiver Ermittlungen, die nach dem Grundsatz „in dubio pro reo“ entschieden wurden, was bedeutet, dass im Zweifel für den Angeklagten entschieden wurde. Boateng äußerte sich erleichtert über die Entscheidung und bezeichnete die gegen ihn erhobenen Verdächtigungen als falsch. Das Verfahren war initial 2019 eingeleitet und zeitweise eingestellt worden, wurde jedoch nach dem Tod von Kasia Lenhardt im Jahr 2021 aufgrund neuer Hinweise wieder aufgenommen.
Dennoch fehlten der Staatsanwaltschaft letztlich die Beweise für eine Anklage. Die Verletzungen, die im Obduktionsbericht dokumentiert waren, konnten nicht ausreichen, um eine Tat nachzuweisen. Boatengs Anwalt betonte, dass die Ermittlungen letztlich seine Unschuld bestätigten. Konträr zu dieser Sicht wies der Anwalt der Familie Lenhardt, Markus Hennig, auf eine frühere Verurteilung Boatengs wegen Körperverletzung an einer Ex-Partnerin hin und äußerte damit Kritik am Ausgang des Verfahrens, wie OE24 berichtet.
Häusliche Gewalt in Deutschland
Die Daten zeigen, dass nahezu ein Viertel aller Gewaltfälle in der Polizeilichen Kriminalstatistik auf häusliche Gewalt entfallen. Besonders besorgniserregend ist, dass 70,5 % der Opfer Frauen sind und 75,6 % der Täter Männer. Im Jahr 2023 verloren 331 Menschen durch häusliche Gewalt ihr Leben; über 80 % dieser Opfer waren weiblich. Besonders gefährdet sind auch Kinder unter 14 Jahren sowie ältere Menschen über 60, die Mehrheit der Opfer innerfamiliärer Gewalt bilden.
Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt
Angesichts dieser beunruhigenden Statistik hat die Bundesregierung verschiedene Maßnahmen angekündigt. Dazu zählt die Schaffung neuer Anlaufstellen bei der Bundespolizei, in denen speziell geschulte Beamtinnen rund um die Uhr Anzeigen von gewaltbetroffenen Frauen aufnehmen sollen. Geplant sind zudem verpflichtende Anti-Gewalt-Trainings für Täter und die laufende Untersuchung des Dunkelfeldes häuslicher Gewalt. Ein zentrales Ziel besteht darin, den Zugang zu Schutz und Beratung für Betroffene durch neue Gesetze zu sichern.
Neben den staatlichen Maßnahmen stehen zahlreiche Hilfsangebote zur Verfügung, darunter die Notrufnummer 110 für unmittelbare Gefahren sowie verschiedene Beratungsstellen und Frauenhäuser. Hilfetelefone wie „Gewalt gegen Frauen“ (116 016) und das Männertelefon (0800 1239900) bieten niedrigschwellige Unterstützung. Die App „Gewaltfrei in die Zukunft“ hilft Betroffenen dabei, individuelle Unterstützung zu finden und bietet Dokumentationsmöglichkeiten.
Der Fall von Jérôme Boateng und die alarmierenden Statistiken zur häuslichen Gewalt verdeutlichen die gesellschaftlichen Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Prävention, rechtliche Maßnahmen und Unterstützung für Betroffene sind unerlässlich, um die Probleme dauerhaft anzugehen, wie auch die Bundesregierung feststellt.
Details | |
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Vorfall | Körperverletzung |
Ort | Berlin, Deutschland |
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