Danke, Lothar Lockl: Grüner Parteichef würdigt ORF-Stiftungsrat-Chef
Österreich - Am 23. April 2025 haben Werner Kogler, Parteichef der Grünen, und Sigi Maurer, stellvertretende Klubobfrau und Mediensprecherin, Lothar Lockl für sein bemerkenswertes Engagement im ORF-Stiftungsrat gedankt. Lockl, der seit fünf Jahren Teil des Stiftungsrats ist, wird im Juni 2025 seine Tätigkeit einstellen und seinen Posten als Vorsitzender abgeben. Kogler und Maurer hoben hervor, wie wichtig Lockls Verantwortungsbewusstsein und sein Weitblick für die Entwicklung des ORF waren. Insbesondere unterstrichen sie seinen Beitrag zur redaktionellen Unabhängigkeit und zu bedeutenden Reformen innerhalb des Unternehmens.
Während seiner Amtszeit setzte Lockl entscheidende Projekte in Bewegung, wie die Einführung einer neuen Finanzierung aus dem ORF-Beitrag, die Entwicklung eines neuen ORF-Players, die Etablierung eines Kids Kanals sowie die Implementierung eines Ethikkodex. Diese Initiativen haben nicht nur die Innovationskraft des ORF gestärkt, sondern auch dazu beigetragen, die Unternehmenskultur nachhaltig zu prägen. Kogler und Maurer zeigten sich überzeugt, dass Lockls Rückzug ein Verlust für das Gremium darstellen wird.
Hintergrund zu Lothar Lockls Rückzug
Der Rückzug Lockls erfolgt aus dem Grund des „enormen Zeitaufwands“ seiner ehrenamtlichen Arbeit. Er möchte sich künftig verstärkt seiner Rolle als Strategie- und Kommunikationsberater widmen. Trotz der Herausforderungen, die mit seinem Mandat verbunden waren, äußerte Lockl Zuversicht, dass eine kompetente Persönlichkeit an die Spitze des neuen Stiftungsrats gewählt wird. Während seiner Amtszeit betonte er die Bedeutung der Unabhängigkeit des ORF, auch in Zeiten finanzieller Restriktionen.
Für die neue Funktionsperiode des ORF-Stiftungsrats, die aufgrund einer Gesetzesnovelle beginnt, wird der nächste ORF-Chef gewählt. Bei Stimmengleichheit hat der Vorsitzende das entscheidende Wort, was unterstreicht, welche Schlüsselrolle dieser Posten spielt. Der ORF hat in Österreich eine enorme Reichweite: Über 85 Prozent der Bevölkerung nutzt täglich mindestens ein Angebot des Unternehmens, dass als eines der erfolgreichsten öffentlich-rechtlichen Medienunternehmen in Europa gilt.
Medienpolitik und Herausforderungen
In der politischen Diskussion stehen zurzeit auch die Finanzen des ORF im Fokus. FPÖ und ÖVP führen Koalitionsverhandlungen, in denen die Medienpolitik ein zentrales Thema darstellt. Die FPÖ fordert Einsparungen von 15 Prozent beim ORF, was zu einem Minus von mindestens 100 Millionen Euro führen könnte. Solche finanziellen Eingriffe könnten gravierende Folgen haben, wovor Lockl bereits gewarnt hat. Die Unabhängigkeit des ORF könnte durch Änderungen im ORF-Gesetz gefährdet sein, wie auch andere Experten betonen.
Die Regulierung des ORF steht unter dem Druck zunehmender politischer Einflüsse auf die Medienfreiheit. Der ORF-Generaldirektor Roland Weißmann spricht sich zudem für Kooperationen gegen Fake News aus, und die Medienverbände warnen vor Gefahren für die Pressefreiheit, die in anderen Ländern bereits zu negativen Entwicklungen geführt haben. In dieser komplexen Situation bleibt die Rolle von Journalisten und Medien zentral, um den Bürgern eine geprüfte Übersicht über verschiedene Positionen anzubieten.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Lothar Lockls Rückzug aus dem ORF-Stiftungsrat nicht nur die internen Strukturen des Unternehmens beeinflusst, sondern auch die derzeitige Medienlandschaft in Österreich vor bedeutende Herausforderungen stellt. Seine Arbeit wird in der Branche sicherlich als maßgeblich für die jüngsten Entwicklungen angesehen.
Für weiterführende Informationen und Hintergründe zu diesen Themen, siehe auch die Berichterstattung von OTS, ORF und ORF.
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